Die Polizei hat im sächsischen Zwickau einen Neonazivertrieb ausgehoben.
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Blaulicht - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Verdächtiger soll mit NS-Devotionalien gehandelt haben - Wohnhaus durchsucht.
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Bei einer achtstündigen Durchsuchung wurden am Montag im Wohnhaus eines 39-Jährigen mehr als hundert NS-Devotionalien gefunden, wie die Polizei in Zwickau am Dienstag mitteilte. Es handelte sich unter anderem um Schwibbögen, Räuchermännchen, Tassen, gravierte Gläser und Schieferplatten, Christbaumschmuck, Büsten, T-Shirts und Kalender mit NS-Symbolen oder Porträts von Nationalsozialisten, die offenbar verkauft werden sollten.

Die professionell hergestellten Gegenstände lagerten demnach in den Wohnräumen und einer Werkstatt. Bei der Durchsuchung stiessen die Beamten ausserdem auf zwei Blanko-Impfpässe, einen mutmasslich gefälschten Impfausweis sowie Bauwerkzeuge, die nach Einbrüchen zur Fahndung ausgeschrieben waren. Zudem wurden Handys, Tablets, ein verbotenes Einhandmesser, ein Schlagring sowie eine Patrone beschlagnahmt.

Der 39-Jährige muss sich nun wegen Verbreitung und Verwendung von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen und Verstössen gegen das Waffengesetz verantworten. Die Staatsanwaltschaft Zwickau ermittelt ausserdem wegen des Verdachts der Hehlerei und eines Urkundendelikts.

Es sei gelungen, «einem überregional agierenden Händler mit rechter Nazipropaganda das Handwerk zu legen», erklärte der Zwickauer Polizeipräsident Lutz Rodig. Den Vertriebsstrukturen der rechten Szene sei ein empfindlicher Schlag versetzt worden. Im südlichen Sachsen hatte die Polizei zuletzt wiederholt unter anderem erzgebirgische Lichterbögen, sogenannte Schwibbögen, mit Hakenkreuz entdeckt.

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