Parteichef der LSNS in Slowakei zu mehrjähriger Haft verurteilt

Das Wichtigste in Kürze
- Parteichef Kotleba wird die Verbreitung von Neonazi-Symbolik angelastet.
- Der Chef der LSNS wurde zu vier Jahren und vier Monaten im Gefängnis verurteilt.
- Er verteilte 2017 Schecks mit Neonazi-Symbolen an Schulen.
Am Montag ist in der Slowakei ein ultrarechter Parteichef wegen Rechtsextremismus zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Das Gericht befand den Vorsitzenden der LSNS, Marian Kotleba, für schuldig. Er habe den Rechtsextremismus durch Verbreitung entsprechender Symbolik befördert. Kotleba wurde zu vier Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt.

In seiner fast achtstündigen Abschluss-Aussage vor Gericht beteuerte der 43-Jährige seine Unschuld. «Ich bin mir nicht bewusst, irgendein Verbrechen begangen zu haben», sagte er. Laut slowakischen Medienberichten will der frühere Lehrer das Urteil beim Obersten Gericht anfechten. Sollte das Urteil bestätigt werden, würde Kotleba auch sein Parlamentsmandat verlieren.
Konkret ging es um die Verteilung von Schecks durch die LSNS bei einer Veranstaltung an einer Schule im Jahr 2017. Auf den Schecks war Zahlensymbolik von Neonazis verwendet worden.
Die LSNS verbreitet aggressive Parolen gegen Roma und Migranten, fordert den Austritt der Slowakei aus der Nato. Und steht der EU feindselig gegenüber. Sie zog im Jahr 2016 erstmals in das slowakische Parlament ein und hält dort derzeit 17 der 150 Sitze. Kotleba hat in der Vergangenheit Märsche organisiert, bei denen Mitglieder seiner Partei Neonazi-Uniformen trugen.