Paris hilft Bauern nach Kälteeinbruch mit einer Milliarde Euro

Das Wichtigste in Kürze
- Premier Castex spricht von einmaligem Solidaritätsfonds.
Angesichts der katastrophalen Lage werde der Staat mit einem «einmaligen Solidaritätsfonds» helfen, sagte Premierminister Jean Castex am Samstag nach Beratungen mit Agrarvertretern und Politikern im südfranzösischen Montagnac. «Eine aussergewöhnliche Situation erfordert aussergewöhnliche Massnahmen.»
Der neue Fonds kommt demnach zu bereits gezahlten Beihilfen hinzu. Die Höhe der zusätzlichen Hilfen richtet sich nach den von den Landwirten angegebenen Verlusten.
Castex sprach von weiteren Notfallmassnahmen, die schnell ergriffen werden könnten wie etwa die Befreiung der Betroffenen von Sozialabgaben. Den Präfekten der Regionen stellte er binnen spätestens zwei Wochen ein Notbudget in Aussicht, um besonders notleidende Betriebe sofort unterstützen zu können.
Französische Winzer und Obstbauern kämpfen seit knapp zwei Wochen mit einem ungewöhnlichen Kälteeinbruch. Nach Angaben von Branchenverbänden sind derzeit 80 Prozent der französischen Weinbaugebiete von Frost betroffen. Es sei mit dem Verlust von mindestens einem Drittel der französischen Weinproduktion zu rechnen, was einem Umsatzverlust von rund zwei Milliarden Euro entspreche. Die Obstbauern befürchten Einnahmeverluste in Höhe von eineinhalb Milliarden Euro.