Österreichischer Journalist Zirngast in der Türkei freigesprochen

Das Wichtigste in Kürze
- Max Zirngast wurde in der Türkei ein Jahr nach der Festnahme freigesprochen.
- Der österreichische Journalist habe an keinen illegalen Aktivitäten teilgenommen.
- Ihm wurde Mitgliedschaft in der linksextremen TPK/K vorgeworfen.
Der in der Türkei wegen Terrorverdachts angeklagte österreichische Student und Journalist Max Zirngast ist freigesprochen worden.
Dies teilte sein Anwalt Murat Yilmaz heute Mittwoch in Ankara mit. Das Gericht habe geurteilt, «dass Max Zirngast an keiner illegalen Aktivität und an keiner Aktivität, die ein Verbrechen darstellen würde, teilgenommen hat». Zwei zusammen mit ihm festgenommene türkische Aktivisten wurden ebenfalls freigesprochen.
Die Gerichtsentscheidung fiel auf den Tag genau ein Jahr nach der Festnahme des 30-jährigen Österreichers. Ihm wurde Mitgliedschaft in der linksextremen TKP/K vorgeworfen, die in der Türkei als Terrororganisation verboten ist. Allerdings gibt es Zweifel, ob die Gruppe überhaupt noch existiert.
Zirngast: Prozess sei politisch motiviert
Zirngast wertete den Prozess als politisch motiviert. Er studierte seit 2015 Politikwissenschaft an der Universität Ankara und engagierte sich für linke Gruppen. Zudem schrieb er für linke Medien wie das deutsche «Revolt»-Magazin und die US-Zeitschrift «Jacobin».
Am 11. September 2018 wurde Zirngast mit den beiden türkischen Aktivisten Mithatcan Türetken und Hatice Göz festgenommen. Erst nach drei Monaten in Untersuchungshaft kamen die drei am 24. Dezember frei, Zirngast durfte die Türkei aber seitdem nicht verlassen.
Die österreichische Regierung hatte sich wiederholt für ihn eingesetzt, und Bundeskanzler Sebastian Kurz forderte persönlich seine Freilassung.