Mirjana Spoljaric Egger befürchtet eine gefährliche Eskalation in Nahost und fordert mehr Engagement – auch von der Schweiz.
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Mirjana Spoljaric Egger, Schweizer Präsidentin des IKRK, macht Druck aufgrund der zunehmenden Krise in Nahost. - keystone

Die Schweizer Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric Egger ist alarmiert: Sie sieht die Lage in Nahost als akut bedrohlich. Laut «Tages-Anzeiger» zeigt sie sich über die jüngste Eskalation sehr beunruhigt.

Sie spricht von einer gefährlich beschleunigenden Überlappung verheerender Konflikte. Spoljaric Egger betont, dass jede weitere Ausweitung militärischer Operationen in Nahost eine unkontrollierbare Krise auslösen könnte.

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Mirjana Spoljaric Egger spricht von einer Instrumentalisierung der humanitären Hilfe in Nahost. - keystone

Die Situation in Gaza bezeichnet sie als Versagen der Menschheit. Seit ihrem letzten Besuch im Gazastreifen im Januar habe sich die Lage weiter verschlechtert.

Humanitäre Hilfe unter Druck

Spoljaric Egger fordert alle Staaten auf, ihre politische und wirtschaftliche Macht für die Deeskalation einzusetzen. Sie sei in ihren Gesprächen sehr direkt, auch gegenüber der Schweiz.

Die IKRK-Präsidentin argumentiert, dass alle Staaten die Genfer Konvention ratifiziert hätten und sich niemand herauszureden dürfe. Die humanitäre Hilfe sieht sie zunehmend unter Druck.

Blickst du auch besorgt auf die Situation im Gaza-Streifen?

Laut dem «SRF» nimmt auch in der Schweiz der Druck auf Hilfsorganisationen zu.

Intrumentalisierung der humanitären Hilfe in Nahost

Spoljaric Egger betont die Neutralität des IKRK.

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Als unkontrollierbar bezeichnet die IKRK-Präsidentin Spoljaric Egger die Lage in Nahost. - keystone

Sie kritisierte gegenüber dem «Tagesanzeiger» auch die Instrumentalisierung der humanitären Hilfe durch alle beteiligten Parteien.

«Was wir in Gaza erleben, ist eine Instrumentalisierung der humanitären Hilfe über alle möglichen Wege, mit allen möglichen Mitteln von allen beteiligten Parteien. Das ist für mich nicht tolerierbar.»

Neutralität bleibt oberstes Prinzip

Das Rote Kreuz arbeite nach klaren, unabhängigen Kriterien. Es mache keinen Unterschied, wer im Spital angeliefert werde.

Die IKRK-Chefin fordert mehr Engagement für Friedensbemühungen in Nahost. Nur so könnten die humanitären Kosten gesenkt werden.

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