Nach Verlusten der Tories: Diskussion über Johnsons Zukunft gefordert

Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Kommunalwahlen in England, Wales und Schottland am Donnerstag haben die Konservativen nach der nahezu vollständigen Auszählung der Stimmen fast 500 Sitze verloren.
Dies wird zumindest teilweise auf den «Partygate»-Skandal um verbotene Partys in der Downing Street zurückgeführt, wegen denen Johnson seit Monaten unter Druck steht. Johnson räumte eine «harte Nacht in einigen Teilen des Landes» hin, wies aber auch auf Erfolge seiner Partei in anderen Regionen hin.
Einer Sky-News-Berechnung zufolge würden die Tories ihre absolute Mehrheit im Londoner Unterhaus verlieren, wenn man die Ergebnisse der Regionalwahlen auf eine nationale Parlamentswahl überträgt. Ob Johnson die Verluste gefährlich werden, hängt von seinen Parteikollegen ab. Entziehen ihm 54 Abgeordnete - wie bereits Bell - ihr Vertrauen, kommt es zum Misstrauensvotum.
Bildungsminister Nadhim Zahawi verteidigte Johnson am Samstag im BBC-Interview. Er sei als Politiker einzigartig darin, zu den Leuten durchzudringen, sagte der Minister.
Die Liberaldemokraten gewannen mehr als 200 Sitze in den Bezirkswahlen hinzu und gelten damit auch als deutliche Sieger der Wahlen. Die Labour-Partei, die ebenfalls deutlich hinzugewann, konnte den Tories ausserdem symbolisch wichtiger Londoner Bezirke wie Westminster oder Wandsworth abringen.