Kramp-Karrenbauer will rasche Entscheidung über Kanzlerkandidatur

Das Wichtigste in Kürze
- Derzeit sucht die CDU nach einem Kanzlermitkandidaten.
- Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hofft auf eine Klärung noch in diesem Jahr.
- Die CSU hat dabei jedoch eine andere Vorstellung.
Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hofft auf eine Klärung der Kanzlerkandidatenfrage noch in diesem Jahr. Viele in der Union wünschten sich das, sagte Kramp-Karrenbauer dem «Tagesspiegel am Sonntag». Sie gehe davon aus, «dass der neue CDU-Vorsitzende mit dem CSU-Vorsitzenden zügig ein Gespräch über den Fahrplan führen wird».
Die CSU hat dabei einen anderen Wunsch: Einen Kanzlerkandidaten nicht zu früh zu benennen und in den Wahlkampf zu verwickeln. Dafür gebe es zwar auch Gründe, räumt Kramp-Karrenbauer ein.

Auf der anderen Seite sei die Sichtweise des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier ebenso legitim. Dieser hatte verlangt, dass alle denkbaren Kandidaten noch vor dem CDU-Parteitag am 4. Dezember ihre Ambitionen offenlegen sollten: «Dahinter steht der Wunsch, dass diese Frage schnell geklärt wird und Debatten beendet werden», sagte die scheidende CDU-Chefin.
Christlich Demokratische Union Deutschlands: Nur Laschet und Merz als Kandidaten
Bisher haben nur die CDU-Vorsitzbewerber Armin Laschet und Friedrich Merz deutlich gemacht, dass sie auch das Kanzleramt anstreben. CSU-Chef Markus Söder hat eine eindeutige Aussage vermieden.
Die CDU entscheidet bei einem Parteitag Anfang Dezember über die Nachfolge von Kramp-Karrenbauer im Parteivorsitz. Bislang bewerben sich Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet, Ex-Fraktionschef Merz und der Aussenpolitiker Norbert Röttgen. Am 17. Oktober treffen die drei Bewerber erstmals in einer Debatte aufeinander.