Trotz ägyptischer Vermittlungsversuche hält die bewaffnete Auseinandersetzung zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen an. Als Reaktion auf einen Raketenangriff auf südisraelisches Gebiet bombardierten israelische Kampfjets in der Nacht zum Mittwoch mehrere Hamas-Ziele, wie die israelische Armee mitteilte.
Explosion nach israelischem Luftangriff im Gazastreifen
Explosion nach israelischem Luftangriff im Gazastreifen - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Israelischer Präsident warnt Hamas vor «Krieg».
Ad

Zuvor habe es bereits Angriffe aus dem Gazastreifen mit an Ballons befestigten Sprengsätzen und Brandbomben gegeben, hiess es weiter. Israels Präsident Reuven Rivlin warnte die Hamas vor einem «Krieg».

Im Zuge der Angriffe sei auch ein Militärgelände, das einer Spezialeinheit der Hamas gehöre, angegriffen worden, erklärte die Armee. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Die Spannungen zwischen der Hamas und Israel haben in den vergangenen Wochen wieder massiv zugenommen. Die israelische Luftwaffe flog als Reaktion auf Attacken mit Brandballons und Geschossen zuletzt fast täglich Vergeltungsangriffe im Gazastreifen.

Bei einem Besuch der Feuerwehr im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Gazastreifen warnte Rivlin die Hamas vor einer weiteren Eskalation. «Terrorismus mit Branddrachen und Brandballons ist wie jede andere Form von Terrorismus», sagte der israelische Präsident laut einer Erklärung seines Büros. Der Hamas müsse klar sein, «dass dies kein Spiel ist». Wenn die Hamas Krieg wolle, «dann bekommen sie Krieg», fügte Rivlin hinzu.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen erfuhr, war eine Delegation aus ägyptischen Vermittlern am Montag mit Vertretern der radikalislamistischen Miliz zusammengekommen. Die Vermittler sollten demnach auch Gespräche mit Vertretern Israels und der Palästinenserführung im Westjordanland führen. Laut den Hamas-Kreisen wurde erwartet, dass die Delegation nach Abschluss dieser Gespräche erneut in den Gazastreifen kommen würde.

Mit Unterstützung Ägyptens, Katars und der UNO hatten Israel und die Hamas im vergangenen Jahr eine Waffenruhe beschlossen. Seit einigen Wochen nehmen die Spannungen zwischen beiden Seiten jedoch wieder stark zu. Als Reaktion auf die Angriffe mit Raketen und Ballons aus dem Gazastreifen schloss Israel kürzlich seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen für Warenlieferungen und sperrte die Fischereizone vor dem Palästinensergebiet.

Seit die radikalislamische Hamas im Jahr 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernahm, hat sie bereits drei Kriege mit Israel ausgetragen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Schweizer ArmeeKriegLuftwaffeFeuerwehrTerrorismusWestjordanlandUNOHamas