Iran will dem Libanon trotz US-Sanktionen weiteres Öl liefern

Das Wichtigste in Kürze
- Bereits in den nächsten Tagen werden neue Treibstoff-Lieferungen erwartet.
- Mitte September war die erste Lieferung eingetroffen.
Trotz bestehender US-Sanktionen will der Iran dem krisengeplagten Libanon weiteres Öl liefern. Das kündigte der iranische Aussenminister Hussein Amirabdollahian am Freitag bei einem Besuch in Beirut an. Dort traf er Hassan Nasrallah, Chef der mit dem Iran verbündeten Hisbollah.
Künftige Lieferungen würden «hoffentlich innerhalb des Rahmens von Protokollvereinbarungen zwischen beiden Ländern» stattfinden. Neue Treibstoff-Lieferungen aus dem Iran über Syrien werden bereits in den kommenden Tagen im Libanon erwartet. Mitte September war die erste Lieferung eingetroffen. Der Libanon leidet seit rund zwei Jahren unter der schwersten Wirtschafs- und Finanzkrise seiner Geschichte.
Drei Viertel leben unter der Armutsgrenze
Mittlerweile leben rund drei Viertel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Weil die Devisen zur Neige gehen, fehlt Geld für den Import von Öl und anderen lebenswichtigen Gütern. Täglich kommt es vor Tankstellen zu langen Schlangen verzweifelter Autofahrer, die auf Benzin hoffen.
Nach Worten Amirabdollahians will der Iran im Libanon auch zwei Kraftwerke zur Stromerzeugung bauen lassen. Zudem sei Teheran bereit, bei der Versorgung mit Medizin und Lebensmitteln zu helfen und eine U-Bahn zu bauen. Den USA warf Amirabdollahian vor, einen «Wirtschaftskrieg» gegen den Libanon zu führen und das kleine Land zu «belagern».