Im Iran hat die Registrierung der Kandidaten für die Präsidentenwahl Mitte Juni begonnen. Von Dienstag bis Samstag müssen sich die Kandidaten im Innenministerium anmelden.
Iran Ruhani
Hassan Ruhani, Ex-Präsident von Iran hat seine Rückkehr in die Politik eingeleitet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut iranischer Verfassung werden die Anmeldungen dann an den sogenannten Wächterrat weitergeleitet.
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Dieses Gremium wird entscheiden, ob die jeweiligen Kandidaten ideologisch für den Präsidentenposten qualifiziert sind - oder nicht. Ausserdem dürfen die Kandidaten nicht jünger als 40 und nicht älter als 75 sein. Die Wahl ist für den 18. Juni geplant, könnte aber wegen der Corona-Krise verschoben werden.

Der moderate Präsident Hassan Ruhani darf nach zwei Amtsperioden nicht mehr anredeten. Als Nachfolger ist von Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif die Rede. Bei der Opposition wären Justizchef Ali Raeissi und Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf ernsthafte Konkurrenten für die Reformer. Für die Wahl im Juni haben sich auch mehrere ehemalige Generäle der Revolutionsgarden beworben. Daher ist in den vergangenen Monaten auch von einer Militärregierung die Rede.

Medienberichten zufolge will auch der ehemalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad antreten. Der einst als Hardliner eingestufte 64-Jährige ist in der Zwischenzeit ein Kritiker des Systems und wird wohl deshalb auch vom Wächterrat abgelehnt werden.

Viel problematischer für das System ist aber die Politikmüdigkeit der Iraner. Laut einer Studie würden zu diesem Zeitpunkt nur ein Drittel der fast 58 Millionen Wahlberechtigten an der Wahl teilnehmen. Die Bürger sind von Ruhani und den Reformern enttäuscht, da sie ihre Wahlversprechen nicht eingehalten haben. Die Oppositionskandidaten wollen sie aber auch nicht wählen.

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