Zwei in Afghanistan von den radikalislamischen Taliban freigelassene westliche Geiseln sind zu einem Zwischenaufenthalt in Deutschland eingetroffen.
US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Professoren aus den USA und Australien waren in Gewalt der Taliban.
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Das teilte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Nach Angaben eines US-Regierungsmitarbeiters kamen die vor drei Jahren entführten Professoren, Kevin King aus den USA und Timothy Weeks aus Australien, auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an. Sie sollten demnach anschliessend im US-Militärkrankenhaus Landstuhl untersucht werden.

King und Weeks waren am Dienstag von den Taliban im Bezirk Naubahar in der Provinz Sabul freigelassen worden. Sie hatten beide an der American University of Afghanistan gelehrt. Im August 2016 wurden sie in Kabul von Männern in Militäruniform entführt.

Als Gegenleistung für die Freilassung der Professoren forderten die Taliban von der afghanischen Regierung die schnellstmögliche Freilassung von drei hochrangigen Vertretern der Miliz. Präsident Aschraf Ghani hatte sich vergangene Woche bereit erklärt, die drei Taliban-Vertreter «unter Bedingungen» freizulassen. Er hoffe, dass der Gefangenenaustausch «den Weg ebnen» würde für die Aufnahme informeller direkter Gespräche seiner Regierung mit den Taliban, sagte Ghani.

Es war nicht klar, wann und wo die drei Taliban-Vertreter freikommen sollten. Ghani hatte angedeutet, dass sie möglicherweise auch ausserhalb Afghanistans freigelassen werden könnten.

Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, nahm die freigelassenen westlichen Geiseln nach eigenen Angaben in Ramstein mit einer «Unmenge» von US-Diplomaten in Empfang. Grenell dankte im US-Sender Fox News der afghanischen Regierung, die bei dem Vorgang «federführend» gewesen sei. Er habe sich kurz mit King unterhalten und sich dessen Schilderungen aus der dreijährigen Geiselhaft angehört.

Die Freilassung wertete Grenell als Erfolg der diplomatischen Bemühungen unter Führung von US-Präsident Donald Trump und US-Aussenminister Mike Pompeo. Im Kontext der Friedensgespräche zwischen den USA und den Taliban bemühten sich «alle Seiten um einige vertrauensbildende Massnahmen». Die Taliban «wollen unbedingt Gespräche», doch Trump und Pompeo hätten den Verzicht auf Gewalt zur Bedingung dafür genannt.

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