Russlands militärische Einnahme von ukrainischen Atomanlagen ist vom Lenkungsgremium der Internationalen Atomenergiebehörde verurteilt worden.
Ukraine Konflikt
Ukrainische Soldaten bei einer Übung in Saporischschja am 18. Februar 2022. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine entsprechende Resolution des IAEA-Gouverneursrates wurde laut Diplomaten nur von Russland und China abgelehnt.
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26 Länder stimmten dafür und fünf enthielten sich der Stimme. Das Risiko für einen Atomunfall mit internationalen Auswirkungen habe sich im Zuge der russischen Invasion deutlich erhöht, hiess es in der Resolution. Russlands Vorgehen in der Ukraine habe «schwere und unmittelbare Gefahren für die Sicherheit dieser Anlagen und ihrer zivilen Mitarbeiter ausgelöst».

Die IAEA-Resolution beruhe auf Lügen, sagte der russische Botschafter Michail Uljanow, der Russland bei den internationalen Organisationen in Wien vertritt, zu Journalisten. Russische Kräfte hätten bei Atomanlagen nie Gewalt angewendet, sondern würden diese nur schützen. «Sie greifen nicht in den Betrieb der Nuklearanlagen ein», sagte er.

Russland hat die IAEA informiert, dass russische Einheiten das Gebiet um das Atomkraftwerk Saporischschja - das grösste ukrainische AKW - unter ihre Kontrolle gebracht haben. Aus Sicht der IAEA steht somit auch die Anlage selbst unter russischer Kontrolle, obwohl der Betrieb durch ukrainische Mitarbeiter und unter der Aufsicht von Behörden in Kiew fortgeführt wird.

Ausserdem nahmen russische Soldaten vorige Woche Unfallkraftwerk Tschernobyl ein. Zwei weitere Anlagen, in denen Atommüll gelagert wird, sind im Zuge der Kampfhandlungen beschädigt worden. Radioaktive Strahlung wurde dabei jedoch nicht freigesetzt.

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