An der venezolanisch-kolumbianischen Grenze kommt es zu Ausschreitungen. Die venezolanischen Sicherheitskräfte wollen keine Hilfslieferungen ins Land lassen.
Ausschreitungen in Venezuela.
An Venezuelas Grenzen kommt es zu heftigen Ausschreitungen. - epa

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien kommt es zu schweren Ausschreitungen.
  • Die Regierung Venezuelas will Hilfslieferungen nicht ins Land lassen.
  • Es hat schon mehrere Tote gegeben.
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Die Kraftprobe zwischen Regierung und Opposition in Venezuela um Hilfslieferungen aus dem Ausland ist gewaltsam eskaliert. An der Grenze zu Brasilien wurden zwei Menschen bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften getötet. Auch an der Grenze zu Kolumbien gab Gewalt, hunderte Menschen wurden verletzt.

Der Plan der Opposition, gegen den Willen der Regierung Hilfsgüter über die Grenzen zu bringen, scheiterte am Widerstand regierungstreuer Sicherheitskräfte.

Soldaten versperren den Weg

Die Soldaten versperrten an den Grenzen zu Kolumbien und Brasilien den Lastwagen-Konvois den Weg. Die Lastwagen waren mit tonnenweise Lebensmitteln und Medikamenten aufgebrochen. Dabei kam es zu Zusammenstössen mit Venezolanern, die die Hilfslieferung ins Land lassen wollten. Die Lieferungen kamen nicht durch.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Foro Penal eröffneten Soldaten an der Grenze zu Brasilien das Feuer und töteten zwei Menschen. 31 weitere Menschen seien verletzt worden.

Bei Zusammenstössen an der Grenze zu Kolumbien wurden nach Angaben der dortigen Behörden mindestens 285 Menschen verletzt. Die Auseinandersetzungen konzentrierten sich an der Brücke im kolumbianischen Grenzort Cúcuta. Dort hatten sich hunderte Venezolaner eingefunden, um die die Hilfslieferungen in Empfang zu nehmen.

Lastwagen angezündet

In den venezolanischen Grenzstädten San Antonio del Táchira und Ureña gingen Sicherheitskräfte mit Tränengas und Gummigeschossen gegen Maduro-Gegner vor.

Menschen in Venezuela
Menschen retten Hilfslieferungen von den brennenden Lastwägen. - epa

Auf der Santander-Brücke in Ureña wurden zwei Lastwagen von Maduros Truppen angezündet. In Videos war zu sehen, wie dutzende Menschen aus den Lastwagen Säcke und Kartons mit Medikamenten und Lebensmitteln herausholten.

Die kolumbianische Regierung ordnete angesichts der gewaltsamen Blockade die Rückkehr der Lastwagen an. Auch an der Grenze zu Brasilien machten Hilfs-Lastwagen kehrt.

Maduro kompromisslos

Der selbsternannte Übergangspräsident, Juan Guaidó, hatte seine Anhänger aufgerufen, am Samstag den Einlass der Lieferungen über die Grenze zu erzwingen. Er hoffte dabei auch auf die Unterstützung durch überlaufende venezolanische Soldaten.

Der linksnationalistische Präsident Nicolás Maduro lehnt die Lieferungen strikt ab. Er verurteilt sie als Vorwand, um eine militärische US-Invasion vorzubereiten.

US-Aussenminister Mike Pompeo kündigte an, sein Land werde «Massnahmen» zur Unterstützung der Demokratie in Venezuela ergreifen. Nun sei die «Zeit zum Handeln» gekommen, um dem «verzweifelten venezolanischen Volk» zu helfen, schrieb Pompeo im Kurzbotschaftendienst Twitter.

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