Die UN berät aktuell über die Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Generalsekretär António Guterres spricht die Auswirkungen der Krise an.
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UN-Generalsekretär António Guterres bei einer Rede. - UNITED NATIONS

Das Wichtigste in Kürze

  • Aktuell findet ein Videogipfel zu den Corona-Massnahmen statt.
  • António Guterres, UN-Generalsekretär, will einen fairen Zugang zum Impfstoff sichern.
  • Mehr als 180 Länder haben sich der Corona-Impfstoff-Initiative Covax angeschlossen.
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UN-Generalsekretär António Guterres hat vor den langfristigen Folgen der Corona-Pandemie gewarnt. Der Impfstoff sei kein Allheilmittel. Das erklärte er zum Auftakt eines zweitägigen virtuellen UN-Sondergipfels zur Corona-Krise am Donnerstag.

«Machen wir uns nichts vor. Ein Impfstoff kann keinen Schaden beheben, der Jahre, ja sogar Jahrzehnte andauern wird», sagte Guterres. «Die extreme Armut nimmt zu; es droht eine Hungersnot. Wir stehen vor der grössten globalen Rezession seit acht Jahrzehnten.»

Die Corona-Krise hat weltweit fast 1,5 Millionen Menschen das Leben gekostet. Die Pandemie habe Probleme wie die Ungleichheit und den Klimawandel verschärft, fügte der UN-Generalsekretär hinzu.

Keine Entscheidungen der UN-Vollversammlung bei Sondergipfel

Staats- und Regierungschefs aus mehr als hundert Ländern nehmen an dem Videogipfel teil. Dabei wird über globale Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten. Die Vertreter der UN-Mitgliedstaaten werden dabei vorab aufgezeichnete Reden halten.

Der Beitrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Nachmittag oder Abend (Ortszeit) erwartet. Wichtige Entscheidungen der UN-Vollversammlung werden auf dem Sondergipfel voraussichtlich nicht getroffen.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht während einer Medienkonferenz zum Abschluss eines EU-Gipfels. - dpa

Guterres appellierte an die Staaten, einen weltweiten fairen Zugang zu Impfstoffen zu ermöglichen. Die Vakzine müssten als «globales öffentliches Gut» betrachtet werden. Er rief die Staatengemeinschaft auf, in diesem Zusammenhang eine Finanzierungslücke von 4,3 Milliarden Dollar in den zu schliessen. Das soll in den nächsten zwei Monaten geschehen.

Corona-Impfstoff-Initiative der WHO

Mehr als 180 Länder haben sich der Corona-Impfstoff-Initiative Covax angeschlossen. Diese wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO für eine gerechte weltweite Verteilung von Corona-Impfstoffen ins Leben gerufen. Die USA und Russland lehnen eine Teilnahme hingegen ab.

Mehrere deutsche Hilfsorganisationen forderten vor dem Gipfel eine entschlossene internationale Zusammenarbeit in der Pandemie-Bekämpfung. «Nationale Abschottung und eine Abkehr vom Multilateralismus sind nicht zielführend. Globale Krisen können nur gemeinschaftlich gelöst werden.» Das heisst es in einem Positionspapier des Bündnisses Entwicklung Hilft, in dem sich elf deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen haben.

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Die USA wollen sich nicht an der Covax-Initiative beteiligen. - Keystone

Die Hilfsorganisation One forderte die Staaten auf, die Covax-Impfinitiative zu unterstützen, und warnte ebenfalls vor «Impfnationalismus». Dieser sei gegenwärtig die grösste Gefahr für den Erfolg in der Corona-Bekämpfung.

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