Nach langen Protesten gegen die Rentenreform in Frankreich hat sich die Regierung kompromissbereit gezeigt. Premier Edouard Philippe will neu verhandeln.
Edouard Philippe
Kompromissbereit: Regierungschef Edouard Philippe. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach mehr als einmonatigen Streiks zeigt sich Frankreichs Regierung kompromissbereit.
  • Premier Edouard Philippe ist «offen für Gespräche über viele Themen».
  • Grund des Streiks war die Erhöhung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre.
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Premierminister Edouard Philippe sagte vor einer neuen Verhandlungsrunde mit den Gewerkschaften, er sei «offen für Gespräche über viele Themen». Der grösste Gewerkschaftsbund CFDT forderte erneut einen Verzicht auf die geplante Erhöhung des Rentenalters von 62 auf 64 Jahre.

Finanzielle Ausgewogenheit

Die CFDT hat eine Konferenz zur Finanzierung des Rentensystems vorgeschlagen, um Alternativen zu dem höheren Eintrittsalter zu finden. Premier Philippe nannte dies eine «gute Idee». Das neue Rentensystem müsse aber finanziell ausgewogen sein, betonte er.

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Protestzug gegen die geplante Rentenreform in Paris (F). - AFP

Andere Gewerkschaften fordern einen vollständigen Rückzug der Reformpläne von Präsident Emmanuel Macron. Sie haben zu neuen landesweiten Protesten ab Donnerstag aufgerufen.

Bahn und Treibstofflager protestierten

Regierungschef Philippe kündigte den Einsatz der Sicherheitskräfte an, um weitere Blockaden von Treibstofflagern und Raffinerien zu verhindern. Solche Blockaden seien «illegal», betonte er. Es dürfe nicht zu Versorgungsengpässen kommen. Seit Beginn der Protestwelle im Dezember hatte es mehrfach Gewerkschafts-Aktionen vor Raffinerien oder Treibstofflagern gegeben.

Am 34. Protesttag in Folge kam es auch bei der französischen Bahn und im Pariser Nahverkehr erneut zu Ausfällen und Verspätungen. Für Reisende verbesserte sich die Lage aber etwas.

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