Frankreich ruft Botschafter aus USA und Australien zurück

Das Wichtigste in Kürze
- Ein U-Boot-Geschäft zwischen Frankenreich und den USA sowie Australien ist geplatzt.
- Überraschenderweise zieht die Grand Nation nun seine Botschafter ab.
Frankreich hat im Streit um den geplatzten U-Boot-Deal mit Australien seine Botschafter aus Washington und Canberra zu Konsultationen zurückgerufen.
Aussenminister Jean-Yves Le Drian begründete die «aussergewöhnliche Entscheidung» in einer Mitteilung heute Freitag damit, dass die Ankündigungen der australischen und der US-Regierung «ausserordentlich ernst» seien. Am Mittwoch hatten die USA, Grossbritannien und Australien ein neues Sicherheitsbündnis für den indopazifischen Raum angekündigt.

Das Abkommen sieht unter anderem den Bau atombetriebener U-Boote in Australien sowie den Kauf von Tomahawk-Marschflugkörpern durch Canberra vor. Kurz nach Bekanntgabe des Abkommens hatte Canberra überraschend einen milliardenschweren U-Boot-Deal mit Frankreich aufgekündigt, was in Paris Empörung hervorrief. Der geplante Vertrag hatte ein Volumen von knapp 56 Milliarden Euro.
Es ist das erste Mal in der Geschichte der amerikanisch-französischen Beziehungen, dass Paris seinen Botschafter aus Washington zurückruft. Ein für Freitag geplanter Empfang in der Residenz des französischen Botschafters in Washington war aus Protest bereits abgesagt worden.