Bidens Ukraine-Zusage stösst bei Republikanern auf gemischte Reaktionen. Einige aus dem Umfeld von Donald Trump kritisieren den US-Präsidenten besonders laut.
Donald Trump Joe Biden
Joe Biden und sein Nachfolger Donald Trump im Oval Office. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden soll der Ukraine den Einsatz weitreichender US-Waffen genehmigt haben.
  • «Es ist, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde», sagt Ex-US-Botschafter Grenell.
  • Donald Trump selbst bleibt hingegen nach den Berichten über Bidens Zusage auffällig still.
Ad

Die mutmassliche Erlaubnis für den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland hat in Trumps Lager teils heftige Reaktionen ausgelöst. Richard Grenell, der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, warf US-Präsident Joe Biden vor, den Krieg zu eskalieren.

«Es ist, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde», so Grenell. Er galt als aussichtsreicher Anwärter für den Posten des US-Aussenministers in Trumps neuer Regierung. Donald Trump entschied sich jedoch für Senator Marco Rubio.

Der Sohn Trumps, Donald Trump Jr., schrieb auf der Plattform X: «Der militärisch-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt. Bevor mein Vater die Chance hat, Frieden zu schaffen und Leben zu retten.»

Joe Biden Waffen
Joe Biden soll der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland erlaubt haben.
Joe Biden Ukraine Waffen
Dies soll gerade bei der Abwehr der Gegenoffensive russischer und möglicherweise nordkoreanischer Truppen gegen den ukrainischen Brückenkopf bei Kursk helfen.
Donald Trump
Während sich Donald Trump bisher nicht zum Entscheid geäussert hat, wird Biden von Trumps Umfeld kritisiert,
Richard Grenell Trump Biden
«Es ist, als ob er einen ganz neuen Krieg beginnen würde», sagt etwa der Ex-US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, dazu.
Donald Trump Junior
«Der militärisch-industrielle Komplex scheint sicherstellen zu wollen, dass der Dritte Weltkrieg beginnt», sagt Donald Trump Jr.

Andere Republikaner wie der Abgeordnete Roger Wicker warfen Biden hingegen vor, die Entscheidung zu lange verzögert zu haben. Die Republikanische Partei ist bei der Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine gespalten.

Bei einer Abstimmung im April stimmten im Repräsentantenhaus 112 Republikaner gegen ein milliardenschweres Hilfspaket für die Ukraine, 101 dafür.

Machtwechsel von Joe Biden zu Donald Trump im Januar

Der sonst nicht um deutliche Meinungsäusserungen verlegene Donald Trump selbst blieb hingegen nach den Berichten über Bidens Zusage auffällig still. Trump behauptete im Wahlkampf, er könne den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden.

Trumps designierter Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz sprach in einem TV-Interview von einem «Schritt auf der Eskalationsleiter». Vor der Wahl hatte er noch angedeutet, dass eine US-Erlaubnis den Druck erhöhen würde, Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen.

Glaubst du, dass der Ukraine-Krieg mit dem Einsatz weitreichender US-Waffen weiter eskalieren könnte?

Trump zieht nach seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl vor rund zwei Wochen im Januar wieder ins Weisse Haus ein. Beobachter gehen davon aus, dass Bidens Entscheidung Trump auch einen Spielraum geben könnte, Putin zu Verhandlungen zu bewegen. Und so in die Hände des Republikaners spiele.

US-Medien hatten zuvor berichtet, dass Biden der Ukraine erstmals erlaubt, taktische Raketen des Typs ATACMS gegen Ziele in Russland einzusetzen. Diese haben eine Reichweite von mehreren Hundert Kilometern. Dies soll gerade bei der Abwehr der Gegenoffensive russischer und möglicherweise nordkoreanischer Truppen gegen den ukrainischen Brückenkopf bei Kursk helfen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RepublikanerBotschafterAbstimmungWahlkampfJoe BidenRegierungVaterDonald TrumpKrieg