US-Präsident Donald Trump verdient dank seines Amtes viel Geld. Es sei ein noch nie dagewesenes Ausmass an Bereicherung, sagen Kritiker.
Donald Trump Geld
US-Präsident Donald Trump wirft eine Münze zu Beginn des 121. Army-Navy-Football-Spiels im Michie-Stadion von West Point, New York. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Präsidenten verdienen während ihrer Amtszeit Geld und erhalten Geschenke.
  • Donald Trump sprengt aber alles bisher Dagewesene: Es sei «atemberaubend».
  • Die Bereicherung im Amt geht bereits in die Hunderten von Millionen Dollar.
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US-Präsident Donald Trump nutz seine Amtszeit nicht nur für Macht, sondern hat sie auch in eine lukrative Einnahmequelle verwandelt.

Ein Bericht der «New York Times» zeichnet es im Detail nach: Wie Trump die Präsidentschaft dazu nutzt, seinen eigenen Reichtum zu mehren. Ein Vorgehen, das die Zeitung als «atemberaubend» bezeichnet.

Trump und seine Familie haben enorme Summen an Geld angehäuft. Nicht durch Spenden oder Wahlkampffinanzierung, sondern durch direkte persönliche und geschäftliche Gewinne.

All die Fanartikel wie Trump-Bibel, goldene Trump-Sneakers, Trump-Uhren oder Trump-NFTs sind hier gar nicht mitberücksichtigt.

Trump Sneakers
Donald Trump präsentiert während des Wahlkampfs seine goldenen Trump Sneakers, an der «Sneaker Con Philadelphia», am 17. Februar 2024. - keystone

Peter Baker, der Washington-Korrespondent der «New York Times», formuliert es so:

«Die Trumps sind bei weitem nicht die erste Präsidentenfamilie, die von ihrer Zeit an der Macht profitiert. Aber sie haben mehr getan, um das Präsidentenamt zu Geld zu machen, als jeder andere Bewohner des Weissen Hauses.»

Trumps beeindruckende Geschäftsstrategien

Baker hebt einige bemerkenswerte Punkte hervor: So hat Trump 320 Millionen Dollar an Gebühren aus der neu eingeführten Kryptowährung mit dem Namen «Trump» eingenommen.

Besonders perfid: Gleichzeitig hat der «Trump Coin» bis im Mai 2025 rund 80 Prozent seines ursprünglichen Werts eingebüsst.

Findest du das Verhalten von Trump angemessen für einen Präsidenten?

Die US-Zeitschrift «Fortune» geht von folgender Rechnung aus: «Für jeden Dollar an Handelsgebühren, den die Schöpfer der Trump-Kryptowährung eingenommen haben, haben die Anleger 20 Dollar verloren.»

Trump hat in seiner Amtszeit Immobiliengeschäfte im Ausland im Wert von Milliarden abgeschlossen.

In Washington D.C. eröffnete er einen exklusiven Mitgliederclub namens «The Executive Branch», der 500'000 Dollar pro Mitgliedschaft verlangt. All dies wurde in den letzten Monaten lanciert.

Melania Trump
First Lady Melania Trump soll mit einem Amazon-Deal 28 Millionen Dollar verdient haben. - keystone

Nach einem Abendessen in Mar-a-Lago erklärte sich Amazon-Gründer Jeff Bezos bereit, einen Werbefilm über First Lady Melania Trump zu finanzieren.

Berichten zufolge soll der Deal ihr 28 Millionen Dollar direkt in die Tasche spülen. Doch in Washington löst dies weder Skandal noch Aufruhr aus.

Nicht zu vergessen: Der «fliegende Palast»

Und das ist noch nicht alles. Erst letzte Woche schenkte Katar Trump einen Luxusjet. Je nach Quelle hat er einen Wert von 200 bis 400 Millionen Dollar.

Er ist damit das teuerste Geschenk an einen Präsidenten aller Zeiten und mehr wert als alle bisherigen Rekordhalter zusammen.

Das Geschenk wurde zwar offiziell an die US-Luftwaffe übergeben. Doch nach Trumps Amtszeit geht es an die präsidiale Trump-Bibliothek über. Was nichts anderes heisst, als dass Donald Trump den «Palast der Lüfte» auch weiterhin nutzen kann.

Trump Katar
Beim Geschenk der Kataris handelt es sich um eine Boeing 747, die zur neuen Air Force One umgerüstet werden soll. - keystone

Wer beim Trump Coin noch nicht genug Geld verloren hatte, konnte sich gleich noch weiter beim US-Präsidenten einschmeicheln. Unter den Top-220-Investoren in $TRUMP, wie der Coin heisst, wurden Plätze für ein exklusives Dinner mit dem Präsidenten versteigert.

Der Erlös ging nicht etwa in eine Wahlkampfkasse, sondern ein Unternehmen, von welchem Herr Trump persönlich profitiert.

Kritik aus eigenen Reihen

Selbst einige von Trumps üblichen Verbündeten kritisieren ihn dafür. Ben Shapiro, Laura Loomer und Tucker Carlson haben alle Trumps Verhalten kritisiert. Die haben sich damit Stimmen auf der linken Seite angeschlossen, die dies als klaren Machtmissbrauch sehen.

Aber das Weisse Haus weist jegliches Fehlverhalten zurück. «Der Präsident hält sich an alle Interessenkonfliktgesetze, die für den Präsidenten gelten», sagte Pressesprecherin Karoline Leavitt.

«Die amerikanische Öffentlichkeit hält es für absurd zu unterstellen, dass dieser Präsident vom Amt profitiert».

Laura Loomer Tucker Carlson
Laura Loomer (link) und Tucker Carlson sind sonst glühende Verehrer von Donald Trump. Doch selbst sie kritisieren die immer dreistere Bereicherung im Präsidentenamt. - keystone

Nicht jeder stimmt dem zu. Fred Wertheimer, ein langjähriger Wächter der Regierungsethik, stellt klar: «Es gibt nichts in der Geschichte Amerikas, was dem Missbrauch des Präsidentenamtes für massiven persönlichen Gewinn gleichkommt. Nichts.»

Trump sei in der «Hall of Fame» des Ausnutzens des Präsidentenamtes für persönlichen Profit, so Wertheimer. Anders gesagt: Trump hat nicht nur die Grenze zwischen öffentlichem Dienst und persönlichem Profit verwischt – er hat sie ausgelöscht.

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