Heute startet der Gipfel der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Riad. Zuvor kam es zu einem Corona-Appell.
Saudi-Arabien richtet den G20-Gipfel aus
Saudi-Arabien richtet den G20-Gipfel aus - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • EU und WHO: Gipfel soll Grundstein für Massnahmen auch in armen Ländern legen.
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Kurz vor dem G0-Gipfel kam es zu einem Appell an die Teilnehmer. Sie wurden zur Schliessung einer Milliardenlücke bei einer Initiative zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Entwicklungsländern aufgerufen.

Die sieben führenden Industrienationen und 13 Schwellenländer könnten damit «unmittelbar Leben retten.» So schrieben EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus und die norwegische Regierungschefin Erna Solberg. Auch Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa unterschrieb den Brief. Die Nachrichtenagentur AFP konnte ihn am Freitag einsehen.

Von der Leyen, Tedros, Solberg und Ramaphosa heben hervor, dass bei der WHO-Initiative ACT Accelerator eine Finanzierungslücke klaffe. Diese betrage 4,5 Milliarden Dollar. ACT Accelerator soll in aller Welt eine gerechte Verteilung von Impfungen und anderen Gegenmitteln gegen das neuartige Coronavirus sicherstellen. Zudem sollen Ausrüstung zur Diagnostik von Covid-19 sichergestellt werden.

Sie riefen die G20-Staaten auf, bei ihrem in Saudi-Arabien virtuell ausgerichteten Gipfel am Wochenende zuzusagen, hier «substantiell zu investieren». Dadurch könnten sie «den Grundstein legen für die Massenbeschaffung und -lieferung von Mitteln gegen Covid-19 in aller Welt. Und eine Exit-Strategie hinaus aus dieser globalen wirtschaftlichen und humanitären Krise liefern».

Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Riad

Das Schreiben war an Saudi-Arabiens König Salman gerichtet, der dieses Jahr den Vorsitz des G20-Gipfels innehat. Eine Reaktion auf das Schreiben aus Riad gab es zunächst nicht.

Etwa ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind Massenimpfungen gegen den Erreger mittlerweile in greifbare Nähe gerückt. Das deutsche Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer beantragten am Freitag eine Notfallzulassung ihres Corona-Impfstoffs in den USA. Auch das US-Biotechnologieunternehmen Moderna will bald einen Impfstoff auf den Markt bringen.

Viele Experten befürchten aber, dass reiche Länder sich praktisch alle Impfdosen sichern und Entwicklungsländer das Nachsehen haben. Auch UN-Generalsekretär António Guterres mahnte am Freitag erneut, Corona-Impfstoffe müssten «alle erreichen».

Der Kampf gegen die Corona-Krise steht am Samstag, dem ersten von zwei Gipfeltagen, ganz oben auf der Agenda der G20. An den Beratungen nimmt auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teil.

Weltweit wurden bereits mehr als 55 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Mehr als 1,3 Millionen Infizierte starben.

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