Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht keine Gefahr der Abhängigkeit von russischem Gas.
Bundeskanzlerin sieht keine Gefahr der Abhängigkeit von russischem Gas
Bundeskanzlerin sieht keine Gefahr der Abhängigkeit von russischem Gas - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Merkel verteidigt Nord Stream 2 bei Treffen mit osteuropäischen Regierungschefs.
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Deutschland werde sich «unter gar keinen Umständen allein von Russland abhängig machen», sagte Merkel am Donnerstag bei einem Treffen mit den Regierungschefs der sogenannten Visegrad-Staaten in der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Sie äusserte sich zu Bedenken im Hinblick auf das deutsch-russische Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2.

Eine Abhängigkeit werde nicht eintreten, «wenn wir gleichzeitig diversifizieren», sagte Merkel und verwies auf den geplanten Bau von Terminals für Flüssigerdgas (LNG). Zudem setze sie sich in ihren Gesprächen mit Russlands Präsident Wladimir Putin immer wieder dafür ein, «dass die Ukraine auch weiterhin Transitland sein wird für russisches Erdgas», sagte Merkel.

Neben der Ukraine sind auch die osteuropäischen EU-Staaten besorgt über die Pläne für Nord Stream 2. Die Gasleitung soll ab Ende 2019 russisches Gas durch die Ostsee nach Deutschland transportieren. Deutschland würde dadurch zum Hauptverteiler für russisches Erdgas in Westeuropa, während Polen und die Ukraine als Transitländer für Gaslieferungen geschwächt würden. Mit dem Bau wurde bereits teilweise begonnen.

Merkel traf am Donnerstag ihren slowakischen Kollegen Peter Pellegrini sowie Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki, den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und Tschechiens Regierungschef Andrej Babis. Die vier sogenannten Visegrad-Staaten verfolgen eine harte Linie in der Flüchtlingspolitik und lehnen eine Umverteilung von Asylbewerbern innerhalb der EU ab.

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