Zu Londons künftigen Optionen für ein Handelsabkommen gibt es widersprüchliche Ansichten: Die Downing Street wies Trumps Kritik an Johnsons Brexit Deal zurück.
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Trump (r.) und Johnson bei einem Treffen in New York im September. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Brexit-Abkommen von Boris Johnson wurde von Donald Trump kritisiert.
  • Grossbritannien könne ihm zufolge so kein Handelsabkommen mit den USA abschliessen.
  • Die Downing Street wies nun die Kritik des US-Präsidenten zurück.
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Die britische Regierung hat Kritik von US-Präsident Donald Trump an dem von Premierminister Boris Johnson ausgehandelten Brexit Deal zurückgewiesen.

Mit diesem Abkommen werde Grossbritannien «rund um die Welt eigene Freihandelsabkommen» abschliessen können. Das erklärte ein Sprecher Johnsons in der Nacht zum Freitag. Dies werde «für jeden Teil des Vereinigten Königreichs von Vorteil sein». Trump hatte hingegen die Ansicht vertreten, Johnsons Brexit-Abkommen mache den Abschluss eines Handelsabkommens zwischen den USA und Grossbritannien unmöglich.

Kritik an Johnsons Brexit Deal

Trumps Stellungnahme erfolgte in einem Interview mit dem Chef der EU-feindlichen Brexit-Partei, Nigel Farage. Die Brexit-Partei will erreichen, dass Grossbritannien die Europäische Union ohne jedes Abkommen verlässt.

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Der rechtspopulistische Brexit-Hardliner Nigel Farage. - Keystone

Trump forderte Johnson und seinen «Freund» Farage zu einer Zusammenarbeit bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Grossbritannien im Dezember auf. Farage antwortete, er könne Johnson nur unterstützen, wenn der Premierminister sein «fürchterliches» Brexit-Abkommen aufgebe.

Trump stellte sich meist hinter Johnson

Trump hat sich schon mehrfach in den Brexit-Streit in Grossbritannien eingemischt und sich dabei meist hinter Johnson gestellt. Im September sagte Trump, die USA und Grossbritannien arbeiteten an einem «grossartigen Handelsabkommen» für die Zeit nach dem Brexit. Im August lobte er Johnson als «grossartig» und bezeichnete ihn als «richtigen Mann» zur Umsetzung des Brexit.

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Premierminister Boris Johnson versicherte den Brexit bis Ende Januar. Die Bank of England tastet ihren Leitzins vor den Neuwahlen wegen dem Brexit nicht an. - dpa

Grossbritannien hofft darauf, durch ein Freihandelsabkommen mit den USA den transatlantischen Warenaustausch zu erhöhen. Dies soll zum Teil den Wegfall europäischer Absatzmärkte durch den EU-Austritt kompensieren.

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