Kurz vor der Fernsehdebatte zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und Oppositionsführer Jeremy Corbyn hat sich der amtierende Regierungschef Johnson bei einem öffentlichkeitswirksamen Auftritt kämpferisch gezeigt.
Britischer Premierminister Boris Johnson
Britischer Premierminister Boris Johnson - POOL/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Erster Schlagabtausch vier Wochen vor Parlamentswahl.
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Beim Besuch einer Boxhalle in der Nähe von Manchester stieg der 55-Jährige am Dienstag mit «Get Brexit Done»-Handschuhen in den Boxring und sagte dem Fernsehsender ITV, er freue sich auf den Schlagabtausch mit seinem Rivalen Corbyn.

«Das Parlament blockiert den Brexit, wir müssen den Brexit durchziehen, damit wir unsere Pläne für das ganze Land vorantreiben können», sagte Johnson. Zuvor hatte er in einem an Corbyn gerichteten Brief die Pläne seines Rivalen in Bezug auf die Brexit-Frage in Frage gestellt. Mit einem neuen Referendum würde Corbyn den Briten nur weiterhin «Zaudern und Aufschub» anbieten.

Johnson, der mit dem Wahlkampfslogan «Get Brexit Done» durchs Land zieht, wirbt mit dem Versprechen, Grossbritannien am 31. Januar aus der EU zu führen. Corbyn hingegen will das von Johnson vorgeschlagene Austrittsabkommen neu verhandeln und ein neues Brexit-Referendum in Grossbritannien abhalten.

Der Vize-Parteichef der Labour-Partei, John McDonnell, kritisierte Johnson am Dienstag für seine bisherige Sozial- und Arbeitspolitik. «Wir wissen, auf wessen Seite Boris Johnson steht - auf der Seite von Milliardären, Bankern und grossen Business-Leuten», erklärte er.

Der Ausgang der vorgezogenen Parlamentswahl am 12. Dezember ist Experten zufolge ungewiss. Laut einer Umfrage von Britain Elects kämen die Tories derzeit auf knapp 38 Prozent der Stimmen, Labour auf gut 28 Prozent. Die Zustimmung für die Brexit-Partei liegt demnach bei knapp neun Prozent.

Rund vier Wochen vor der Parlamentswahl in Grossbritannien kommen die zwei Politiker am Dienstagabend (21.00 Uhr MEZ) zur ersten TV-Debatte des Wahlkampfes zusammen. Bei der live übertragenen TV-Debatte werden den Politikern von den Zuschauern Fragen gestellt. Das Format wurde von kleineren Parteien in Frage gestellt - die schottische Nationalpartei sowie die Liberaldemokraten hatten vor Gericht gegen ihren Ausschluss von der Debatte geklagt. Der Oberste Gerichtshof wies ihre Klage am Montag jedoch zurück.

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