Appell an G7-Staaten: Mehr Geld für Pandemiefonds und Gesundheit
Das Wichtigste in Kürze
- Die G7-Staats- und Regierungschefs kommen von Freitag bis Sonntag in Hiroshima zu ihrem diesjährigen Gipfel zusammen.
Gastgeber Japan hat die Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur, den Kampf gegen Pandemien und den Zugang zu Gesundheitsversorgung zu einem der Schwerpunktthemen gemacht. Zur G7-Gruppe gehören neben Japan auch Deutschland, die USA, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Kanada sowie Vertreter der Europäischen Union.
Die bisher versprochenen Mittel seien «armselig», beklagte Jörn Kalinski von Oxfam. In der Pandemie seien «Millionen von Menschen »aufgrund unterfinanzierter Gesundheitssysteme und pharmazeutischer Gier unnötigerweise gestorben«. »Es ist an der Zeit, dass die G7-Staaten die Gesundheit der Menschen über Profite und nationale Eigeninteressen stellen.« Nötig seien eine radikale Förderung einer gebührenfreien Gesundheitsversorgung für alle und ein Abkommen, das Pharmamonopole einschränke, die den Zugang zu lebensrettenden Impfstoffen und Behandlungen im globalen Süden blockierten.
Längst seien noch nicht die richtigen Lehren aus der Pandemie gezogen worden – gerade was gerechte Verteilung und Zugang zu medizinischer Versorgung angehe, sagte World Vision-Expertin Uellendahl. «So wird die Welt auch bei einer nächsten Pandemie nur wenig vorbereitet sein.» Obwohl Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Weltbank den Bedarf des Pandemiefonds auf 10,5 Milliarden Euro jährlich schätzten, seien bislang nur 1,6 Milliarden Euro aufgebracht worden.
Mit dem Fonds soll ärmeren Ländern Geld bereitgestellt werden, um Fähigkeiten zur Prävention und Reaktion auf Pandemien zu stärken. Durch Pandemie und Krisen habe sich die Gesundheitsversorgung in der Welt noch verschlechtert, warnen die Hilfsorganisationen.
