Bei ihrer Rücktrittbekanntgabe scherzte VBS-Chefin Viola Amherd, dass sie in dem Departement «fast eine Seniorin» sei. Dabei hat sich ein Fehler eingeschlichen.
Viola Amherd
Viola Amherd gab am Mittwoch bekannt, dass sie als Bundesrätin zurücktreten wird. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrätin Viola Amherd erklärte am Mittwoch, dass sie Ende März zurücktreten wird.
  • In den letzten Jahrzehnten sei kein Departementschef so lange im VBS geblieben wie sie.
  • Das stimmt so aber nicht: Drei der letzten fünf Vorgänger waren länger im Amt als sie.
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Schon länger wurde darüber spekuliert, doch die Ankündigung inmitten der Pressekonferenz kam dann doch etwas unerwartet: Viola Amherd gab am Mittwoch bekannt, dass sie per Ende März als Bundesrätin zurücktreten wird.

Sie stelle ihr Amt per Ende März nach gut sechs Jahren zur Verfügung, sagt sie in Bern vor den Medien. Die Rücktrittsankündigung erfolgt wenige Wochen, nachdem Viola Amherd ihr Präsidialjahr beendet hat.

Doch bei ihrer Rede hat sich eine Unwahrheit eingeschlichen.

Viola Amherd: «Bin ja in diesem Departement fast eine Seniorin»

«Ich bin ja in diesem Departement fast eine Seniorin», scherzt sie am Mittwoch bei ihrer Rücktrittsankündigung.

Und erklärt: «Also in den letzten Jahrzehnten ist kein Departementschef so lange in diesem Departement geblieben.»

Überrascht dich der Rücktritt von Viola Amherd?

Damit deutet sie an: Ihre Vorgänger hätten das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) bei der erstbesten Gelegenheit verlassen. Und sie hätten sich nicht so lange an der Spitze des VBS gehalten wie sie.

Viola Amherd Rücktritt
«Also in den letzten Jahrzehnten ist kein Departementschef so lange in diesem Departement geblieben», sagte Viola Amherd zu ihrem Rücktritt.
VBS Kaspar Villiger
Das stimmt so nicht ganz: Drei ihrer fünf letzten Vorgänger waren länger im Amt: So auch Kaspar Villiger (FDP), der das VBS sechs Jahre und acht Monate (1989 bis 1995) leitete.
VBS Samuel Schmid
Samuel Schmid war sogar ganze acht Jahre VBS-Chef: Von Januar 2001 bis Dezember 2008.
VBS Ueli Maurer
Nur leicht kürzer dauerte die VBS-Leitung von Maurer. Dieser kam von Anfang 2009 bis Ende 2015 auf sieben Jahre.
VBS Adolf Ogi
Weniger lang als die gut sechs Jahre von Amherd war Adolf Ogi (SVP) im VBS Departementsleiter: Zwischen Oktober 1995 und 2000 war er fünf Jahre und drei Monate Amtvorsteher.
VBS Guy Parmelin
Der aktuelle Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) war von 2016 bis 2018 für drei Jahre für das VBS zuständig.

Doch das stimmt nicht wirklich, wie «CH Media» schreibt. Denn von ihren letzten fünf Vorgängern seien nur zwei weniger lang im VBS geblieben als sie.

Villiger, Schmid und Maurer leiteten VBS länger

Einerseits der Berner SVPler Adolf Ogi, der von Oktober 1995 bis 2000 fünf Jahre und drei Monate dem VBS vorstand.

Andererseits der amtierende Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP), der das Departement volle drei Jahre leitete.

Auf längere VBS-Chef-Amtszeiten kommen hingegen die Alt Bundesräte Kaspar Villiger (FDP), Samuel Schmid (SVP) und Ueli Maurer (SVP).

Villiger leitete das Departement insgesamt sechs Jahre und acht Monate. Nämlich von Februar 1989 bis September 1995.

Wer sollte nach Viola Amherd das VBS übernehmen?

Auf ganze acht Jahre als Leiter des VBS kann sogar Schmid zurückblicken. Er führte das Departement von Januar 2001 bis Dezember 2008.

Nur leicht kürzer dauerte die VBS-Leitung von Maurer. Dieser kam von Anfang 2009 bis Ende 2015 auf sieben Jahre.

Viola Amherd und ihre fünf letzten Vorgänger kommen somit auf einen Schnitt von rund sechs Jahren an der VBS-Spitze.

Die Dauer ihrer eigenen Amtszeit wird am Ende also etwas überdurchschnittlich ausfallen.

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