Städte begrüssen zivilstandsunabhängige Individualbesteuerung

Die Schweizer Städte sprechen sich für die Individualbesteuerung aus. Die Einführung der zivilstandsunabhängigen Individualbesteuerung erhöhe nämlich die Chancengleichheit in der Erwerbstätigkeit und verbessere die Altersvorsorge.
Die Städte und die Konferenz der städtischen Finanzdirektorinnen und -direktoren (KSFD) befürworteten den Steuersystemwechsel, da er den gesellschaftlichen und sozioökonomischen Wandel der letzten Jahrzehnte abbilde, teilte der Schweizerische Städteverband am Mittwoch mit. Sie begrüssten den Steuersystemwechsel trotz Mindereinnahmen.
Die Einführung der Individualbesteuerung wäre ein sozialer und volkswirtschaftlicher Erfolg, denn sie steigere insbesondere die Anreize zur Erwerbstätigkeit für Zweitverdienende. Gerade im Hinblick auf die aktuelle Arbeits- und Fachkräfteknappheit sei es zentral, das Potenzial von Frauen noch besser zu nutzen und bestehende Hürden für den Verbleib in der Erwerbstätigkeit und beim Wiedereinstieg abzubauen, so der Städteverband.
Frauenförderung durch neue Besteuerungsform
Die höhere Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt werde positive Auswirkungen auf Chancengleichheit und Wirtschaftsleistung der Schweiz haben. Darüber hinaus werde die Altersvorsorge sowie die Absicherung im Falle einer Scheidung verbessert.
Am Dienstag hatte die Konferenz der kantonalen Finanzdirektorinnen und -direktoren (FDK) ihrerseits mitgeteilt, dass eine grosse Mehrheit der kantonalen Finanzdirektorinnen und -direktoren sowohl die Volksinitiative für eine Individualbesteuerung als auch den Gegenvorschlag von Bundesrat und Parlament ablehnten.
Sie bevorzugten die gemeinsame Veranlagung der Ehegatten. Gemäss der FDK müssten bei der Einführung einer Individualbesteuerung unter anderem sämtliche Kantone neue Steuertarife erarbeiten.