SP-Politikerin Yvonne Feri wegen ihres Aussehens beleidigt
«Vergewaltiger sollen hart angefasst werden, Sprüche, Witze und Komplimente gehören sicher nicht in die Sparte Sexismus», so die Hauptaussage der Kolumne von Peter Richard. Der 73-jährige Ex-Lehrer und ehemalige Präsident des FC Leibstadt beschreibt darin eine Szene mit SP-Nationalrätin Yvonne Feri, die vor zehn Jahr von einem Politiker auf die Stirn geküsst worden sei: «Ich glaube, diese Person war wohl völlig besoffen oder wollte Frau Feri wegen ihres Aussehens trösten.»
Diese öffentliche Beleidigung Feris stösst auf Kritik. Der Verein Zurzibieter Frauen sagt zur «Aargauer Zeitung», dass die Reduktion der Frau auf ihre Äusseres nicht akzeptabel sei. Auch die lokale SP kritisiert Richards Geisteshaltung, die direkt betroffene Yvonne Feri reagiert ebenfalls: «Seine Haltung stellt einmal mehr unter Beweis, dass in der Gleichstellungsfrage noch sehr viel Arbeit auf uns wartet.» Zudem behalte sie sich rechtliche Schritte gegen den «Die Botschaft» vor.
Peter Richard selbst findet gemäss «Aargauer Zeitung» den Wirbel um seine Person und seine Aussagen lächerlich: «Was hier abgeht, ist reine Hysterie.» Allerdings hat er eine Einladung der SP Frauengruppe Aargau angenommen, an einem Treff mit dem Thema Sexismus teilzunehmen – allerdings nicht als Zuschauer sondern als Diskussionsteilnehmer.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SP-Politikerin Yvonne Feri wird in einem Meinungsbeitrag zur #metoo-Debatte wegen ihres Aussehens beleidigt.
- Absender der Beleidigung ist der pensionierter Aargauer Lehrer Peter Richard.
- Feri behält sich rechtliche Schritte gegen die Zeitung «Die Botschaft» vor, die den Kommentar Richards publiziert hat.