Rentenreform lässt SP trotz Widerstand des Gewerbes hoffen
Das Wichtigste in Kürze
- Der Gewerbeverband schert aus und kritisiert den Renten-Kompromiss der Sozialpartner.
- Die SP ist ebenfalls nicht vollständig zufrieden.
- Man könne aber damit leben, zugunsten einer mehrheitsfähigen Lösung.
Es braucht eine Reform der Altersvorsorge, darin sind sich alle einig. Denn auch in der 2. Säule, den Pensionskassen, droht das Geld auszugehen. Jetzt haben sich die Sozialpartner – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – auch auf einen Kompromiss verständigt. Zur Einigkeit von Wirtschaft und Gewerkschaften kommt noch oben drauf: Niedrige Einkommen erhielten sogar eine höhere Rente als bisher.
Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch, sagt der Gewerbeverband, und regnet den Sozialpartnern in die Parade. Gemäss Gewerbeverbands-Direktor Hans-Ulrich Bigler schadet die vorgeschlagene Kompensation einiger seiner Mitglieder. Nämlich denjenigen, die mit tiefen Löhnen und eben solchen Marchen arbeiten.
SP: «Bigler hat sich verrannt»
Auch die SP ist mit dem Vorschlag der Sozialpartner nicht zufrieden. Nationalrätin Jacqueline Badran: «Ich kann damit leben, aber ich hätte es gerne anders gehabt.» Ihr fehlt der grosse Wurf, denn «das BVG ändert man nicht so oft – also wenn schon, dann gerade richtig.»
Für das Aufbegehren des Gewerbeverbands hat sie dennoch kein Verständnis. «Herr Bigler hat sich einfach einmal mehr total verrannt», ist ihr Fazit. Weiter schlimm sei das aber nicht: «Er ist ja in dem Sinn nicht matchentscheidend.» So bleibe sie zuversichtlich, dass man sich zusammenraufen könne und endlich eine mehrheitsfähige Lösung finde.