Die Nationalratskommission will das Netto-Null-Ziel bis 2050 umsetzen. Dies jedoch, ohne ein faktisches Verbot von fossilen Brenn- und Treibstoffen.
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Die zuständige Nationalratskommission will das Netto-null-Ziel bis 2050 gesetzlich verankern und so einen Teil der Gletscher-Initiative rasch umsetzen. (Themenbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem Bundesrat geht ein Verbot fossiler Energieträger zu weit.
  • Nun hat die Umweltkommission des Nationalrats einen Gegenvorschlag ausgearbeitet.
  • Das Netto-Null-Ziel bis 2050 soll so auch ohne Verbote erreicht werden.
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Nach dem Nein der Stimmbevölkerung zum CO2-Gesetz im Juni will die Umweltkommission des Nationalrats (Urek-N) nun vorwärtsmachen. Mit einem indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative will sie das Netto-Null-Ziel bis 2050 ohne Verbot fossiler Energien umsetzen.

Die Volksinitiative «Für ein gesundes Klima (Gletscher-Initiative)» verlangt, dass die Schweiz ab 2050 klimaneutral sein soll.

Bundesrat will kein faktisches Verbot fossiler Energie

Darüber hinaus sollen aber ab diesem Zeitpunkt auch keine fossilen Brenn- und Treibstoffe mehr in den Verkehr gebracht werden dürfen. Dies umfasst etwa Öl, Gas, Benzin, Diesel oder Kohle. Ausnahmen soll es nur noch geben, wenn keine andere technische Variante zur Verfügung steht.

Der Bundesrat will der Initiative einen direkten Gegenentwurf gegenüberstellen, wie er Mitte August bekannt gab. Konkret will die Regierung das Netto-Null-Ziel in die Bundesverfassung schreiben. Ein faktisches Verbot fossiler Energieträger geht ihr aber zu weit.

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Die Gletscher-Initiative wurde vom Nationalrat zur Ablehnung empfohlen. - Twitter/klinglergeorg

Der Bundesrat sieht im Gegenentwurf lediglich eine Pflicht zur Reduktion fossiler Brenn- und Treibstoffe vor. Dies, soweit die Verminderung wirtschaftlich tragbar und mit der Sicherheit vereinbar sei.

Der Urek-N geht der Weg über eine Verfassungsänderung aber zu lange. Die Kommission hat deshalb mit 15 zu 9 Stimmen beschlossen, schnelle Massnahmen auf Gesetzesstufe zu verankern. Das teilten die Parlamentsdienste am Mittwoch mit.

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