Der Nationalrat will Millionen-Erbschaften nicht zugunsten des Klimaschutzes besteuern. Er lehnte am Dienstag eine Volksinitiative der Juso ab.
Juso Initiative Nationalrat
Die Juso fordert mit ihrer Initiative eine Besteuerung von 50 Prozent auf Nachlässen und Schenkungen von mehr als 50 Millionen Franken. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Initiative für die Zukunft» der Juso wurde am Dienstag vom Nationalrat abgelehnt.
  • Auch einen direkten Gegenvorschlag zur Erbbesteuerung will der Nationalrat nicht.
  • Nun ist der Ständerat am Zug.
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Der Nationalrat will Millionen-Erbschaften nicht zugunsten des Klimaschutzes besteuern.

Mit 132 zu 49 Stimmen und mit acht Enthaltungen sagte der Nationalrat am Dienstag Nein zu der Volksinitiative: «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)».

Auf Anträge der Linken für direkte Gegenvorschläge wollte die bürgerliche Ratsmehrheit ebenfalls nicht eintreten.

Nachfolge in Familienbetrieben soll verunmöglicht werden

Die Initiative fordert eine Besteuerung von 50 Prozent auf Nachlässen und Schenkungen von mehr als 50 Millionen Franken. Die Einnahmen sollen in den Klimaschutz investiert werden.

Nationalrat Juso
Im Nationalrat wurde heute die Juso-Initiative abgelehnt.
Juso-Initiative
Die Juso Initiative: «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)»
Juso-Initiative
Reiche sollen die Schäden des Klimawandels bezahlen.
Juso-Initiative
Auch der direkte Gegenvorschlag der Linken wurde abgelehnt.
Nationalrat Ständerat
Nun stimmt der Ständerat darüber ab.

Unternehmen befürchten, dass so die Nachfolge in Familienbetrieben durch eine derart hohe Steuer erschwert oder verunmöglicht würde.

Müssten Unternehmen die Steuer bezahlen, könne das zur Zerschlagung von Firmen und deshalb zum Verlust von Arbeitsplätzen führen. Dies argumentierten die Gegnerinnen und Gegner der Initiative.

Vom Nationalrat zum Ständerat

Hinzu kämen laut bürgerlichen Voten «drastische» Steuerverluste, weil Vermögende das Land verlassen würden. Die Folgen hätte der Mittelstand zu tragen.

Wirst du die Erbschaftssteuerinitiative der Juso annehmen?

Befürworterinnen und Befürworter argumentierten, dass die Reichsten für die Schäden an Klima und Umwelt bezahlen müssten. Nichts zu unternehmen gegen den Klimawandel, koste Geld. Die Schweiz spüre die Folgen der Erwärmung schon heute.

Der Nationalrat fällte seine Entscheide nach rund sechs Stunden Debatte. Gegen fünfzig Rednerinnen und Redner äusserten sich zu der Initiative. Nun ist der Ständerat am Zug.

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