Bundesgesundheitsnetzwerke könnten bald Geschichte sein – trotz eines enormen Einsparpotenzials.
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Im Ständerat sprachen Kritiker von einem «Bürokratiemonster». (Archivbild) - keystone

Der Bund sieht mit der Einführung von Netzwerken zur koordinierten Versorgung im Gesundheitswesen ein Einsparpotenzial von rund 250 Millionen Franken pro Jahr. Das Modell steht jedoch vor dem Aus. Die zuständige Ständeratskommission will nichts mehr davon wissen.

Die grosse Kammer hatte im Rahmen der Beratungen über ein weiteres Kostendämpfungspaket Netzwerke zur koordinierten Versorgung wiederholt deutlich abgelehnt. Auch im Ständerat gab es zahlreiche Kritiker, die von einem «Bürokratiemonster» sprachen.

Kommission zieht den Stecker

Im vergangenen Juni folgte die Mehrheit der kleinen Kammer aber dem Bundesrat, der koordinierte Versorgungsnetze als neue Leistungserbringer zulassen will. Mittlerweile hat der Wind gedreht. Ohne Gegenantrag will die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK-S) dem Nationalrat folgen, wie die Parlamentsdienste am Mittwoch mitteilten.

Sie beantragt, diesen neuen Leistungserbringer aus dem Paket zu streichen. Zwar sei die Kommission weiterhin klar von der koordinierten Versorgung überzeugt.

Angesichts der grossen Kritik wolle sie das Thema aber anderweitig weiterverfolgen, um so die bestehenden Initiativen besser zu unterstützen und möglichst vielen Patientinnen und Patienten zugänglich zu machen, hiess es. Die Vorlage ist bereit für die Differenzbereinigung in der Frühlingssession.

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