Exklusiv: SVP Mastermind Silvia Bär schmeisst hin

Das Wichtigste in Kürze
- Silvia Bär, die bei der SVP die Fäden in der Hand hat, kündigt ihre Stelle per Ende Jahr.
- Der Entscheid habe nichts mit der Wahlschlappe zu tun, versichert sie auf Anfrage.
Ein Dutzend Sitze hat die SVP am vorletzten Wahlsonntag im Nationalrat verloren. Die Sünneli-Partei leckt ihre Wunden. Und nun wird alles noch viel schlimmer.
Silvia Bär, die stellvertretende Generalsekretärin der SVP, hat ihren Job gekündigt. Auf Anfrage bestätigt sie die Nau vorliegende Information. «Es ist Zeit, beruflich ein neues Kapitel aufzuschlagen», begründet sie.
«Kein Zusammenhang mit Wahlresultat»
Ihre Eltern würden Unterstützung brauchen «und ich führe ja auch noch ein KMU», so Bär. Mehr will sie zu ihrer beruflichen Zukunft nicht sagen. «Jedenfalls hat mein Entscheid nichts mit dem Wahlresultat zu tun», versichert sie. Dieser sei schon lange geplant gewesen.

Sicher ist: Die Personalie lässt aufhorchen. Denn Bär ist nicht einfach eine «normale» stellvertretende Generalsekretärin. Kaum jemand ist dermassen gut informiert über interne Vorgänge bei der grössten Partei des Landes, wie die Vertraute von Christoph Blocher.

Der «SonntagsBlick» bezeichnete Bär als «Phantom der SVP», zahlreiche Medien nannten sie die «Strippenzieherin» oder gar die «graue Eminenz» der Rechtspartei. Sie verantwortete nationale Kampagnen, wurde für das «Kosovaren»-Inserat wegen Rassendiskriminierung verurteilt.
In der SVP respektiert und gefürchtet
Weiter war Bär für die meisten «Extra-Blatt»-Ausgaben der Volkspartei zuständig. In der Organisation ging sie dabei auch mit prominenten Politikern nicht immer zimperlich um. Sie war in der SVP-Fraktion nicht unbedingt beliebt. Aber respektiert und teilweise auch gefürchtet.
Ähnlich war ihr Umgang auch mit Journalisten. Bär vertraute diesen nicht, hatte in der Wahrnehmung vieler Medienschaffender stets das Gefühl, dass diese bloss auf die SVP einprügeln würden.

Mit Bärs Abgang ist Emmanuel Weber, amtierender Generalsekretär, wohl der neue starke Mann im Hintergrund der Volkspartei. Er ist seit gut einem Jahr im Amt. Damit hat er es «über» Silvia Bär bereits deutlich länger ausgehalten als sein Vorgänger. Dieser kündete bereits nach vier Tagen.