Eine stille und eine laute: Mitte-Frauen suchen neue Präsidentin

Das Wichtigste in Kürze
- Die Mitte-Frauen suchen nach zwölf Jahren eine neue Präsidentin.
- Zwei Kandidatinnen stehen nun zur Wahl und wollen frischen Wind in die Partei bringen.
- Gegenüber Nau.ch sprechen sie über ihre Ziele und Pläne.
Die CVP und die BDP sind 2020 zur «Mitte» fusioniert. Seither versucht sich die Partei neu zu positionieren. Auch die CVP-Frauen, die immer noch so heissen.

Bisher war Babette Sigg Frank Präsidentin, auf Juni 2021 ist sie nach 12 Jahren im Amt zurückgetreten. Zwei Kandidatinnen stellen sich nun für die Mitte-Frauen zur Wahl: die Aargauerin Christina Bachmann-Roth und die Luzernerin Monika Emmenegger.
Nau.ch hat beide Frauen in ihren Heimatstädten getroffen und mit ihnen über ihre Pläne und Ziele gesprochen.
Aargauerin Bachmann-Roth will endlich durchstarten
Christina Bachmann-Roth ist auf nationaler Ebene keineswegs unbekannt. Die Lenzburger Einwohnerrätin kandidierte schon 2019 für den Nationalrat mit einem etwas provokativen Slogan.
Bachmann-Roth will bürgerliche Frauenpolitik betreiben, wie sie im Interview sagt: «Ich will die Mitte wieder neu positionieren als die Partei, die für Frauen und Gesellschaft die richtigen Lösungen findet.» Konkret aber werde sie an der Medienpräsenz der Mitte-Frauen arbeiten, fügt sie hinzu.
Die Linke könne mit ihrer Frauenpolitik nicht immer alle ansprechen, so Bachmann-Roth: «Der linke Feminismus ist sehr ideologisch. Das kann einen starken Druck auf Frauen ausüben.» Trotzdem sei sie bei Themen wie Care-Arbeit mit Links einverstanden. Zudem habe sie am Frauenstreik 2019 aktiv teilgenommen.
Die stillere Konkurrentin Emmenegger
Die etwas weniger bekannte Monika Emmenegger vertritt eher traditionellere, christliche Werte als ihre Mitstreiterin. Die Luzernerin ist seit 2018 Gemeindepräsidentin in Hildisrieden, will aber in der Frauensektion der Mitte viel bewegen.
Die Mitte-Frauen bräuchten ein neues Gremium und neue Statuten, sagt sie. Thematische Schwerpunkte setze sie bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie bei den Sozialversicherungen. Sie unterstreicht dennoch: «Ich distanziere mich von einer Feministin, ich bin eine gesunde, geerdete Frau der Mitte.»
Sie wolle auch überparteilich und mit «dem anderen Geschlecht» zusammenarbeiten. Auf einen Frauenstreik werde Emmenegger nie anzutreffen sein: Sie setze eher auf kleine Gespräche mit «verschiedenen Player». Allgemein arbeite sie lieber im Stillen, so Monika Emmenegger.