Coronavirus: BAG publiziert am Wochenende keine Zahlen mehr

Das Wichtigste in Kürze
- In keinem Kanton werden so viele Corona-Infektionen registriert wie im Kanton Waadt.
- Das Bundesamt für Gesundheit BAG informiert am Donnerstag über die aktuelle Lage.
- Zudem informiert der Bund über die Covid-App.
Das BAG will ab sofort keine Corona-Zahlen mehr am Wochenende publizieren. Die Zahlen von Samstag und Sonntag werden neu jeweils am Montag vermeldet.
Der wöchentliche Situationsbericht zur epidemiologischen Lage soll stattdessen ins Zentrum der Information des BAG rücken. Dies erklärte Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, an einer Pressekonferenz.
Swiss-Covid-App wird überarbeitet
Die Swiss-Covid-App soll interaktiver und damit attraktiver werden, teilte Mathias Wellig, Geschäftsführer der App-Entwicklungsfirma Ubique Innovation, mit.
Die App laufe bisher vor allem im Hintergrund, manchen Benutzerinnen und Benutzern sei das jedoch zu wenig. Deshalb wird die App künftig mehr Informationen (Anzahl Nutzer oder total eingegebene Covid-Codes) bieten. Auch wird es möglich sein, direkt aus der Anwendung andere Menschen auf die App aufmerksam zu machen. Das Update der Swiss-Covid-App soll ab nächster Woche verfügbar sein.

Sang-Il Kim, der Leiter der Abteilung Digitale Transformation beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), rief erneut dazu auf, die App zu installieren. Die Fallzahlen würden aktuell steigen. Man müsse die Eindämmungsmassnahmen unbedingt verstärken. Und da könne die App helfen. Das BAG empfehle deshalb, die App lieber jetzt zu installieren und zu aktivieren und nicht erst später, wenn die Fallzahlen weiter stiegen.
Contact-Tracing-Datenbank ist angelaufen
Bezüglich der BAG-Contact-Tracing-Datenbank sagte Kim, diese sei diese Woche gestartet. Die Arbeiten auf Bundesseite seien abgeschlossen, nun seien die Kantone am Zug, die entsprechenden Daten zu liefern. Drei würden dies bereits tun, bis Mitte Oktober solle dies bei allen der Fall sein, die das mit der Datenbank kompatible Sormas-System nutzten.
Acht Kantone verwenden laut Kim aktuell bereits live das Sormas-System, am Schluss werden es sicher 16 sein. Zwei weitere Kantone würden sich überlegen, auf dasselbe System zu wechseln.
Es stehe in der Hoheit der Kantone, diese Daten dem Bund zu senden. Die neuen Contract-Tracing IT-Systeme seien für die Kantone wichtig, da diese Systeme erlauben, einfacher höhere Fallzahlen schneller und effizienter bearbeiten zu können.
Hospitalisationen und Todesfälle nehmen zu
Die Fallzahlen und die Zahl der Todesfälle stiegen kontinuierlich an, ebenso die Zahl der Spital-Einweisungen, sagte Masserey an einer Medienkonferenz in Bern. Das Niveau der Hospitalisationen bleibe aber auf einem absolut akzeptablen Niveau.

Eine Überlastung der Spitäler zu verhindern, bleibe das Hauptziel. Es gelte die Kontakte zu limitieren, ohne aber dabei die Wirtschaft lahmzulegen. Contact Tracing bleibe das beste Mittel. Die Kantone seien hier zum Teil am Limit, würden aber derzeit die Kapazitäten hochfahren.
Beunruhigende Situation im Waadtland
Die Situation in der Waadt bereitet der Schweiz grosse Sorgen. Kein Kanton registriert derzeit mehr Infektionen mit dem Coronavirus. «Das ist eine beunruhigende Situation», sagte heute Rebecca Ruiz, Gesundheitsministerin des Kantons Waadt heute.
Noch seien die Spitäler nicht am Limit, dies wolle man präventiv verhindern.
Schweizweit sind die Corona-Infektionen in den vergangenen Wochen gestiegen, gegen Mitte Woche werden jeweils um die 500 Neuinfektionen registriert.