Auch der Bundesrat setzt Künstliche Intelligenz ein. Bereits seit fast einem halben Jahr wird getestet – nur wenige Personen haben Zugang.
Albert Rösti Bundesrat
Medienminister Albert Rösti auf einem Laptop-Bildschirm: Auch der Bundesrat testet aktuell KI. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Künstliche Intelligenz soll den Bundesräten das Leben erleichtern.
  • Schon seit fünf Monaten testet die Regierung die bundeseigene Anwendung.
  • Dabei dürfen auch vertrauliche Daten in die KI eingespeist werden.
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In immer mehr Bereichen wird Künstliche Intelligenz eingesetzt. Sei es in der Schule oder im Job: Für viele Menschen ist das Hilfsmittel kaum mehr wegzudenken.

Und auch in der Politik nutzt man die Technologie – dies sogar auf der höchsten Stufe. Wie die «Tamedia»-Zeitungen berichten, testet der Bundesrat nämlich eine eigene KI-Pilotversion.

Bundesrat soll Erfahrungen mit KI sammeln

Wie es heisst, läuft die Nutzung bereits seit fünf Monaten. Das Programm trägt den Namen «Gov-GPT». Dabei handelt es sich um eine Eigenentwicklung des Bundesamts für Informatik (BIT).

Gegenüber «Tamedia» bestätigt das BIT, dass Gov-GPT existiert. Es handle sich «um eine erste Pilotversion einer KI-Anwendung», erklärt Sprecher Georg Preisig. Diese basiere auf einem vom Facebook-Konzern entwickelten Llama-Sprachmodell.

ChatGPT
Immer mehr Leute nutzen KI-Anwendungen wie ChatGPT.
Beat Jans Bundesrat
Und auch der Bundesrat arbeitet längst nicht mehr nur mit Papier.
Guy Parmelin Bundesrat
Seit fünf Monaten läuft nämlich ein KI-Test, bei dem die Bundesräte Zugang zu einer bundeseigenen Anwendung haben.

Allerdings ist der Einsatz stark eingeschränkt. Laut dem Bericht haben nur der Bundesrat, Amtsdirektoren und Staatssekretäre sowie einzelne weitere Bundesangestellte Zugang. Dies auch nur für eine limitierte Zeit – Ziel ist es, Erfahrungen zu sammeln.

Wie das Bundesamt für Informatik betont, betreibt der Bund die KI «in einer speziell gesicherten Umgebung in den eigenen Rechenzentren der Bundesverwaltung».

Vertrauliche, aber nicht geheime Daten

Der Mehrwert, den die eigene KI bietet: Es können auch Informationen verarbeitet werden, die man nicht in öffentliche Anwendungen einspeisen dürfte. Daten bis zur zweithöchsten Geheimhaltungsstufe («Vertraulich») können mit «Gov-GPT» geteilt werden. Einzig mit als «geheim» eingestuften Daten darf man das nicht tun.

Der Unterschied der beiden Definitionen: Geheim sind Informationen, wenn deren Kenntnisnahme durch Unberechtigte den Landesinteressen «schweren Schaden» zufügen kann. Vertraulich sind sie dann, wenn den Landesinteressen kein schwerer Schaden, sondern lediglich ein Schaden droht.

Findest du es gut, dass der Bundesrat KI einsetzt?

Die Einspeisung vertraulicher Informationen sei nicht problematisch, sagt das BIT. Denn genau dafür biete die bundeseigene KI «besonders geschützte Infrastruktur».

Eine Herausforderung ist laut dem BIT die «enorme Rechnerleistung», die der Test benötigt. Das sei ein Grund, weshalb der Kreis der Nutzer noch «sehr klein» sei.

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