Gemäss einer Umfrage lehnt eine knappe Mehrheit auch die «neue Gentechnik» ab. Zum Teil beträchtliche Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern.
Gentechnik
Ein Schild, das vor Organismen warnt, die mit Gentechnik verändert wurden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mehrheit der Stimmbevölkerung ist für eine Verlängerung des Gentech-Moratoriums.
  • Auch die neuen gentechnischen Verfahren werden abgelehnt – vor allem von Frauen.
  • Der Bundesrat will diese unter strengen Bedingungen zulassen.
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Die Bevölkerung bleibt mehrheitlich skeptisch gegenüber Gentechnik. Das gilt auch für die vom Bundesrat vorgeschlagene Zulassung von Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren. Dies geht aus einer Umfrage von Sotomo im Auftrag des Konsumentenschutzes und der Lebensmittelschutz-Initiative hervor.

Es zeigt sich bei diesen Fragen aber ein deutlicher Unterschied bei der Haltung von Männern und Frauen.

Gentech-Lebensmittel: Frauen sind kritischer

Deutlich zeigt sich die Skepsis des Stimmvolks bei der Frage, ob das Gentech-Moratorium einmal mehr verlängert werden soll. 59 Prozent sind «dafür» oder «eher dafür». Der Unterschied zwischen Frauen und Männern beträgt hier neun Prozent, einzig die FDP sagt hier klar nein.

Zulassung neuen gentechnischen Verfahren
Bei der Frage nach der Zulassung von Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren zeigen sich deutliche Unterschiede, insgesamt aber eine Ablehnung. - Sotomo

Deutlicher tritt der Geschlechtergraben zutage bei der Frage, ob Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren zugelassen werden sollen. Bei diesen Verfahren werden Pflanzen-Gene gezielt verändert oder Gene aus nahe verwandten Arten gezielt eingefügt.

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Eine knappe Mehrheit von 51 Prozent lehnt dies ab, acht Prozent sind zudem unentschlossen. Bei den Frauen sagen nur gerade 34 Prozent «Ja» oder «eher Ja». Doch bei den Männern ist es gar eine relative Mehrheit von 49 Prozent.

Auf Zustimmung stösst die «neue Gentechnik» bei GLP, Mitte und FDP. Die Pol-Parteien Grüne, SP und SVP lehnen sie aber deutlich ab.

Gentechnik: Transparenz beim Einkaufen

Unabhängig davon beseht grosse Einigkeit, dass die Regulierung von Gentechnik, wenn schon, streng sein müsse. 91 beziehungswiese 90 Prozent der Befragten fordern eine Risikoprüfung und eine Kennzeichnungspflicht. Auch den Erhalt einer gentechnikfreien Landwirtschaft befürworten 78 Prozent.

Lebensmittelschutz-Initiative Unterschriften
Eine Person posiert mit Blättern für die Unterschriftensammlung der Lebensmittelschutz-Initiative nach einer Medienkonferenz zur deren Lancierung am 3. September 2024 in Bern. - keystone

Nur eine Minderheit von 38 Prozent würde solche Gentech-Lebensmittel auch kaufen. Auch hier ergibt die Umfrage wieder einen grossen Unterschied zwischen Frauen (30 Prozent) und Männern (47 Prozent).

Das entspricht ungefähr auch den Verhältnissen bei der Zustimmung zur Initiative «Für gentechnikfreie Lebensmittel», der sogenannten Lebensmittelschutz-Initiative. Sie würde heute von 61 Prozent angenommen – sogar von einer knappen Mehrheit der Männer.

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