60 Prozent der Schweizer Altkleider wird wiederverwertet

Das Wichtigste in Kürze
- 60 Prozent der Schweizer Altkleider werden wiederverwertet. Der Rest wird verbrannt.
- Jährlich werden 4,1 Kilo Altkleider pro Person verbrannt.
- Der Schweiz fehlt eine Reissanlage für Alttextilien-Recycling.
Das Sammelsystem für gebrauchte Textilien in der Schweiz funktioniert. 60 Prozent der Alttextilien gelangen in die Wiederverwertung, allerdings im Ausland. Pro Kopf gehen indessen 4,1 Kilo Altkleider jährlich in Flammen auf, wie der Bundesrat in einem Bericht festhält.
Die Verwertungsmöglichkeiten für Alttextilien in der Schweiz sind beschränkt, wie die Landesregierung am Mittwoch schrieb. Es gibt keine Reissanlage.
Das chemische Recycling ist gemäss dem Postulatsbericht grossenteils noch nicht marktfähig. So wird der Grossteil der gesammelten Textilien im Ausland sortiert und verwertet.
36'700 Tonnen Altkleider landen jährlich in Kehrichtverbrennung
Insgesamt 36'700 Tonnen Alttextilien werden in der Schweiz zusammen mit dem normalen Hauskehricht verbrannt, heisst es im Bericht weiter.
Alttextilien hoher und mittlerer Qualität lassen sich verkaufen, etwa in Secondhandläden, Kleiderbörsen oder auf dem Flohmarkt. Das aktuelle Sammelsystem finanziert sich aus den Verkaufserlösen.
Die Textilbranche erwartet, dass sich mit einer Reissanlage grosse Mengen an Alttextilien aufbereiten und zur Herstellung neuer Stoffe verwenden liessen. Einige Branchenvertreter planen derzeit den Angaben zufolge Investitionen in eine solche Anlage.
Fördermöglichkeiten zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft
Zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft verfügt der Bund über Fördermöglichkeiten. Zudem gäbe es Möglichkeiten wie einen vorgezogenen freiwilligen oder verordneten Recycling oder Entsorgungsbeitrag.
Oder die erweiterte Produzentenverantwortung wie heute etwa bei PET- oder Aluverpackungen.
Laut dem Bundesrat ist das abfallseitige System nur ein Aspekt. Dies, um die Herausforderungen des Textilsektors ganzheitlich inklusive Überproduktion und Überkonsum etwa in Form der «Fast Fashion» anzugehen.
Es bräuchte weitere Bemühungen etwa beim Produktdesign, sodass Textilien langlebiger und am Schluss rezyklierbar werden.