Pech beim Sex: Berlinale-Gewinner kommt ins Kino

Das Wichtigste in Kürze
- Schon die Anfangsszene hat es in sich.
Die Satire «Bad Luck Banging or Loony Porn» hat in diesem Jahr die wichtigste Auszeichnung der Berlinale gewonnen.
Der rumänische Regisseur Radu Jude erzählt im Film von einer Lehrerin, die einen Amateurporno mit ihrem Mann dreht. Der Sexclip landet im Internet - und die Lehrerin muss sich schliesslich in ihrer Schule erklären.
Anfangs sieht man also Sexaufnahmen zwischen einer Frau und einem Mann. Dann streift die Lehrerin durch die Stadt. Im Hintergrund heulen Sirenen, irgendwann taucht ein Mensch im Hasenkostüm auf. Der Film ist einer der ersten, die beiläufig die Pandemie aufgreifen. Menschen tragen immer wieder Mundschutz. Oder Visiere aus Plexiglas.
Ein wilder Film
Regisseur Radu Jude nutzt diese Bilder als Ausgangssituation, um ein ausuferndes Puzzle aus Schauspielszenen, historischen Aufnahmen und Zitaten zu zeigen. Er baut ein Panorama der Menschenfeindlichkeit. Der Film ist wild und irre, verstörend und ulkig. Besonders interessant und klug wird er gegen Ende, wenn die Lehrerin in der Schule Rede und Antwort stehen muss.
Die Jury der Berlinale lobte die Produktion als einen kunstvoll ausgearbeiteten Film, «der zugleich ausgelassen ist, intelligent und kindisch, geometrisch und lebendig, auf beste Art ungenau».
Der Film - dessen Titel übersetzt in etwa «Pech beim Vögeln oder Verrückter Porno» bedeutet - greife das Publikum an, rufe Widerspruch hervor und erlaube doch niemandem, Sicherheitsabstand zu halten. Ob das aufgeht? Nach monatelanger Kinoschliessung kann das Publikum das nun testen.
, Rumänien/Luxemburg/Tschechien/Kroatien 2021, 106 Min., FSK ab 18, von Radu Jude, mit Katia Pascariu, Claudia Ieremia, Olimpia Mălai