James Cameron: KI ist «ernsthafte Gefahr für die Menschheit»

Das Wichtigste in Kürze
- James Cameron warnt im kanadischen TV vor der unkontrollierten Anwendung von KI.
- Dadurch erfüllten sich Vorhersagen wie beim Blockbuster «Terminator».
- Die grösste Gefahr sieht Cameron in der Militarisierung von KI.
Der kanadische Star-Regisseur James Cameron (68) warnt vor dem unkontrollierten Einsatz von künstlicher Intelligenz. Er sehe darin eine «ernsthafte Gefahr für die Menschheit». Damit schliesst sich Cameron jüngsten Warnungen von KI-Experten weltweit an. «Ich teile die Sorgen der weltweiten KI-Koryphäen voll und ganz», sagte Cameron im Interview mit dem kanadischen TV-Sender CTV News.
James Cameron: «Ihr habt mir nicht geglaubt.»
Cameron, u.a. Co-Autor des 1984 erschienenen Filmklassikers «Terminator», fügt hinzu: «Ich habe euch schon 1984 gewarnt, aber ihr habt mir nicht geglaubt.»
Der dreifache Oscargewinner Cameron vergleicht den weltweiten Wettlauf um immer neue Möglichkeiten von KI-Anwendungen mit dem nuklearen Wettrüsten der Vergangenheit. «Die grösste Gefahr stellt die Bewaffnung der KI dar. Ich kann mir vorstellen, dass mithilfe der KI in der Zukunft ein Krieg allein von Computern geführt werden könnte. Und zwar in einem Tempo, das es Menschen unmöglich macht, noch einzugreifen.»
Schwarzenegger: «Die Herrschaft der Maschinen ist Realität»
Damit steht James Cameron in einer Reihe mit zahlreichen Filmschaffenden, die vor den Auswirkungen der unkontrollierten Anwendung von KI warnen. Erst im Juni sagte «Terminator»-Star Arnold Schwarzenegger: «Die Übernahme der Macht durch Maschinen, wie wir sie 1984 in ‹Terminator› dargestellt haben, ist über die Jahrzehnte Realität geworden.»
Einerseits zeige das die Brillanz, mit der Cameron als Co-Autor das Drehbuch damals verfasst habe. Andererseits «hat heute jeder Angst davor, wohin sich die KI noch entwickeln wird.» Damalige Befürchtungen seien heute weder futuristisch noch aus dem Reich der Fantasie. «Sie sind hier.»
Die Filmindustrie streikt
Aktuell legt die Diskussion um den Einsatz von KI beispielsweise zur Anfertigung von Drehbüchern nahezu die gesamte amerikanische Filmindustrie lahm. Etwa 160'000 Schauspielerinnen und Schauspieler und 11'000 Autorinnen und Autoren befinden sich teils seit Wochen im Streik. Sie setzen sich für Regulierungen bei TV und Film ein, weil sie befürchten, durch künstliche Intelligenz ersetzt zu werden.