Helene Fischer kritisiert Skandal Echo scharf

Das Wichtigste in Kürze
- Die Rapper Kollegah und Farid Bang gewannen vor einer Woche trotz antisemitischer Texte einen Echo.
- Seither haben zahlreiche Gewinner aus Protest ihren Preis zurück gegeben.
- Am Donnerstag trennte sich die Plattenfirma BMG von den Skandal-Rappern.
- Jetzt spricht endlich die 17-fache Echo-Gewinnerin Helene Fischer über den Skandal.
Helene Fischer habe es «unangemessen und beschämend» gefunden, «die beiden bei der Preisverleihung auf der Bühne in dieser Art «performen» zu sehen», schrieb die Schlagersängerin am Donnerstagabend bei Facebook. Der Echo war vor einer Woche verliehen worden.

Helene gewann 17 Mal
Dieser Musikpreis sei jahrelang ein Publikumspreis gewesen, auf den man stolz sein konnte. Sie habe sich über jeden einzelnen sehr gefreut, schrieb die 17-fache Preisträgerin: «Trotzdem finde ich, hätte man vorher überlegen sollen, ob man Gewalt, Hass und Wut eine solch grosse Präsenz im Fernsehen geben muss. Ich nehme an, dass ihr mir zustimmt, wenn ich hier sage: Nein.»
Auftritt von Kollegah und Farid Bang war zu viel
«Den Echo zu gewinnen ist vielleicht das eine, die beiden dort auch noch auftreten und ihre Show machen zu lassen, fand ich persönlich bedrückend», schrieb Fischer. Ihr persönlich seien «Werte wie Menschlichkeit, Toleranz, Respekt und Gewaltfreiheit» wichtig - «ganz gleich, woran man glaubt, woher man stammt, welche Hautfarbe man hat oder wen man liebt».
Grenze für Helene Fischer überschritten
Es sei schade, dass die Provokation der Rapper so viel Promotion entstehen lasse. «Nicht nur, dass man ihren gewaltverherrlichenden, antisemitischen, homophoben und frauenverachtenden Texten ein Podium geboten hat... auch die Bedeutung des Echo ist somit komplett in den Hintergrund geraten...» Sie hoffe, «dass alle Verantwortlichen die Umsetzung des Echo überdenken». Für sie sei in diesem Jahr «eine ethische Grenze klar überschritten» worden, schrieb Fischer.
Warum schwieg Helene so lang?
Medien hatten Fischer zuvor kritisiert, weil sie sich zu der politischen Debatte zunächst nicht geäussert hatte. Die Sängerin schrieb nun, es ärgere sie, dass das ganze Thema immer wieder mit ihrem Namen verknüpft worden sei. Sie habe nun ihr angebliches Schweigen gebrochen: «Dieses Thema beschäftigt mich einfach zu sehr. Da ich mir meiner Verantwortung als Künstlerin und vielleicht auch als Vorbild für jüngere Generationen durchaus bewusst bin, richte ich mich jetzt direkt an euch.»