«Free» von Iggy Pop erscheint heute Freitag. Mit dem neuen Album wendet sich der Rock-Veteran stärker denn je davon ab, was man von ihm gewohnt ist.
Iggy Pop
Iggy Pop am 3. September 2019. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Iggy Pops neues Album «Free» erscheint heute Freitag.
  • Die neuen Songs klingen anders, als man es vom Musiker gewohnt ist.
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Dunkel und kontemplativ: Mit diesen Worten beschreibt Iggy Pop sein neues Album. Kontemplativ im Sinne von nachdenklich und gedankenversunken mag auf «Free» zutreffen. Dunkel nicht unbedingt.

Die Stücke sind jedenfalls weit von den harten Songs entfernt, für die man Iggy Pop am besten kennt.

Vor allem ist «Free» das Gegenteil von «Post Pop Depression», mit dem das Rock-Reptil 2016 einen seiner grössten Triumphe feierte. Das Album ging in Richtung der Klassiker «The Idiot» und «Lust For Life» von 1977. Der 72-Jährige wirkt auf seinem neuen Werk gebändigt und altersmild.

Nach den Konzerten der «Post Pop Depression»-Phase habe er sich wie leer gefühlt. «Ich wollte eine Sonnenbrille aufsetzen, mich umdrehen und raus. Ich wollte frei sein», erklärte er.

So sei dieses neue Album irgendwie zu ihm gekommen, «und ich liess es kommen». Dies, obwohl er sich nach der Tournee Gedanken über einen Rückzug hatte machen wollen. Das sagte er in einem Interview.

Das offizielle Video zu «James Bond» von Iggy Pop.

Iggy Pop: «Ich will frei sein»

«Free» bewegt sich zwischen Ambient und Jazz. Der gleichnamige Opener erinnert an die traumwandlerischen Soundtracks der Filme des US-amerikanischen Regisseurs David Lynch. Stellenweise werden die sphärischen Klänge durch ein Solo des Ausnahmetrompeters Leron Thomas durchbrochen.

Einer der überraschendsten Tracks ist «Sonali». Weder Jazz noch Pop, sondern ein Mix aus Ambient, Elektronik und Breakbeats. Klänge, die stark an «Blackstar» von David Bowie erinnern.

Das Album war wenige Tage vor dem Tod des britischen Pop-Genies im Januar 2016 erschienen. Beide Musiker waren über viele Jahre befreundet.

«Sonali» von Iggy Pop.

Unter den zehn Titeln des Albums befindet sich auch «James Bond»: Das Stück hat nichts mit dem nächsten «007»-Soundtrack zu tun. Mit seiner rauen, tiefen Stimme wiederholt Iggy Pop zu einem Groove: «Sie will deine James Bond sein.»

Hat der legendäre Rocker mit «Free» – jetzt jenseits der 70 – endgültig sein Alterswerk eingeläutet? Man wird sehen. Im Juli gab er auf dem Musikfestival Vieilles Charrues in der Bretagne noch ein perkussives Konzert. Dieses wurde von Medien als «punkig», «brachial» und «bewegend» gefeiert.

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