«Gratiszeug» vor den Oscars - Hanfkosmetik in der Geschenktüte

Das Wichtigste in Kürze
- «Hier ist alles umsonst, das ist so cool», freut sich der 11-Jährige im dpa-Interview.
Stolz zeigt er die gefüllten Tragetaschen, mit Schmuck, Kleidung und seinem «Lieblingsstück», eine Badeente im Stil von Elvis Presley. Auch Carrie Bernans, «Black Panther»-Schauspielerin und Stuntfrau, ist schwer bepackt. Sie lässt sich sich die Vorzüge eines Hanfmittels zur Stress-Bekämpfung erklären, schon wandert ein Geschenkset in die Tüte.
Hunderte geladene Gäste ziehen von Stand zu Stand, zwei Dutzend Oscar-Nominierte stehen auf der Promi-Liste. Patrik Simpson ist «nur» eine TV-Persönlichkeit, doch mit seinem Hündchen SnowWhite90210 auf dem Arm, wird er leicht als Star der Show «Gown and Out in Beverly Hills» erkannt. «Ich stecke alles ein, Schmuck, Kosmetik, sogar eine Pflegelotion für meinen Hund», sagt Simpson. Doch Schnorren weist er weit von sich. Bereitwillig posiert er für Fotos, mit denen die Hersteller der Produkte dann werben dürfen. «Wir wissen doch alle, dass jeder die Sachen haben will, die Promis tragen», meint Simpson.
Seit 15 Jahren lädt Rita Branch mit Dutzenden Sponsoren vor den Oscars ein, um Promis «jede Menge Gratiszeug» zu bieten. In diesem Jahr bittet sie vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges um Spenden. Ihr Mann sei gebürtiger Ukrainer, sie wollten Hilfsorganisationen unterstützen.
Früher beschenkte auch die Oscar-Akademie ihre nominierten Stars mit eigenen Geschenkkörben, doch 2007 wurde das eingestellt, um möglichen Konflikten mit der Steuerbehörde aus dem Weg zu gehen. Private Event-Firmen sprangen ein. Auch in diesem Jahr umwirbt die Marketingfirma «Distinctive Assets» die 25 Top-Anwärter in den vier Schauspielsparten und für Regie mit Gratisgaben im Wert von Zehntausenden Dollar. Auf der Liste: Anti-Aging-Mittel, ein Wellness-Aufenthalt, Olivenöl mit Blattgold und ein kleines Souvenir-Grundstück in Schottland, das dem Besitzer das Recht gibt, sich Lord oder Lady von Glencoe zu nennen.