Diddy: Gericht zeigt erstmals «Freak Off»-Videos

In New York läuft derzeit der Prozess gegen Sean «Diddy» Combs (55). Der gefallene Rapstar muss sich wegen Menschenhandel, organisierter Kriminalität und Förderung von Prostitution verantworten.

Seit Wochen berichten Zeugen von Diddys berüchtigten Sexpartys, besser bekannt als «Freak Offs». Die Treffen dauerten teilweise mehrere Tage an. Escorts, Babyöl und jede Menge Drogen gehörten dazu.

Nun wurden vor Gericht erstmals Videos der sogenannten «Freak Offs» gezeigt. Zwei der Filme dauerten elf Minuten, ein dritter 39 Minuten. Die Geschworenen bekamen jedoch nur einzelne Ausschnitte aus den Aufnahmen zu sehen. Diese dauerten jeweils rund 20 bis 30 Sekunden.

Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, reagierten einige aus der Jury entsetzt über den Anblick. Laut der «Daily Mail» runzelte eine der Geschworenen die Stirn. Sie zuckte zusammen, als sie den ersten Clip zu sehen bekam. Eine andere rutschte während der Videos unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her.

Eine der vor Gericht gezeigten Aufnahmen stammt aus dem Jahr 2012. Damals war Diddy mit der Sängerin Cassie Ventura zusammen. Die 38-Jährige sagte kürzlich im Zeugenstand gegen ihren Ex aus – und berichtete Schockierendes.

So soll sie oft zu Sex-Treffen mit anderen Männern gezwungen worden sein – in Anwesenheit des Rappers. Cassie erzählte auch, dass sie die krankhaften, von Diddy veranlassten Sexpraktiken ohne Drogen nicht überstanden hätte.

«Tagelang wach bleiben, Drogen und andere Substanzen nehmen, trinken. Tagelang Sex mit einem Fremden haben», schilderte sie den damaligen Ablauf.

Die Musikerin berichtete auch von Gewalt, welcher sie während der Beziehung mit Sean Combs ausgeliefert war.

Einmal wollte Cassie Ventura eine Sexparty früher verlassen. Doch dann eskalierte die Situation. «Sean kam hinterher, packte mich, warf mich zu Boden. Trat mich, schleifte mich zurück ins Zimmer», erzählte sie.

Der Gewaltvorfall ereignete sich im März 2016 im Flur eines Hotels in Los Angeles und wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. Das Video dient vor Gericht als Beweismittel.

Diddy plädiert vor Gericht auf nicht schuldig. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe.