Schock! SRF-Auswanderer in Ecuador entführt – für Lösegeld

Das Wichtigste in Kürze
- Schock! Die Familie von Karl Egloff wurde in Ecuador überfallen.
- Rund 30 maskierte Kriminelle stürmten ihr Haus und feuerten Schüsse ab.
- Anschliessend wurde der Sportler entführt – die Räuber verlangten Geld.
Der Extrembergsteiger Karl Egloff (44) ist in Ecuador geboren und grösstenteils aufgewachsen. Doch nun will der Doppelbürger nur noch zurück in die Schweiz. In seiner bisherigen Heimat in Südamerika fühlt er sich nicht mehr sicher.
Grund dafür ist ein traumatisches Erlebnis: Egloff, der mit seiner Frau Adriana und den beiden Kindern in einem Vorort der ecuadorianischen Hauptstadt Quito lebt, wurde entführt. In der Sendung «SRF bi de Lüt – Heimweh» spricht der Sportler jetzt über den traumatisierenden Überfall.
Kriminelle richteten Waffen auf Sohn
Rund 30 maskierte Räuber stürmten im Dezember 2022 während der Ferien das Haus der Egloffs. Karl erinnert sich, dass er seiner Frau noch zugerufen habe: «Sie kommen!» Dann seien Schüsse gefallen.
Die ganze Familie habe sich auf den Boden geworfen, schildert der zweifache Vater weiter. Mama Adriana versuchte, die beiden Kinder mit ihrem Körper zu schützen. Ein Schuss verfehlte sie mit nur wenigen Zentimetern.
Die Fenster zersplitterten, überall lagen Scherben. Tochter Martina, damals eineinhalb Jahre alt, wurde von einem Splitter getroffen.
Die Räuber zielten gar auf den Kopf von Sohn Julian. Der damals sechsjährige Bub zitterte und weinte. «Ich werde das nie vergessen», schildert Karl die traumatisierenden Szenen sichtlich emotional.
Karl Egloff entführt – Räuber verlangten Geld
Doch es wird noch schlimmer: Die Maskierten entführen den 44-Jährigen, knebeln und fesseln ihn. Es sei der aller schwierigste Moment seines Lebens gewesen, seine Familie zurückzulassen, so der Schweizer. Auch Ehefrau Martina dachte, sie sehe ihren Mann nie wieder.
Kannst du dir vorstellen, auszuwandern?
Der Familienvater wird von den Kriminellen in ein anderes Haus gebracht. Dort verlangen sie Geld von ihm. Doch Karl Egloff hat in dem Moment weder Bares noch seine Kreditkarte bei sich.

Nach etwa einer Stunde in Gefangenschaft hört er plötzlich ein Pfeifen, danach Motorräder. Plötzlich wird es ruhig. Egloff kämpft sich bis zur Küche durch, um sich mit einem Messer zu entfesseln.
Er flüchtet aus dem Haus und schreit nach seiner Familie.
«Wir sind da!», habe seine Frau Adriana ihm zugerufen. Und dann konnte der Extremsportler seine Liebsten wieder in die Arme schliessen.
Familie traut sich kaum noch raus
Doch der Überfall hat seine Spuren hinterlassen. Die Familie ist traumatisiert. Sie trauen sich allein zu Fuss nicht mehr auf die Strasse. Söhnchen Julian schläft bis heute jede Nacht bei seinen Eltern im Bett.
Für Karl Egloff ist klar, dass sie das Land verlassen müssen. Als Vater sei es seine Verantwortung, etwas zu tun. «Die Entscheidung fiel ziemlich schnell, weil wir das Glück hatten, lebendig aus dieser Situation herauszukommen», sagt er.

Mit dem Umzug in die Schweiz muss der 44-Jährige jedoch seinen eigenen Vater in Ecuador zurücklassen. Dieser kann es sich finanziell nicht leisten, zurück in die Schweiz zu ziehen. Für Karl Egloff ist das kein einfacher Schritt.