Netflix setzt mit «Ransom Canyon» auf Soap-Drama statt Neo-Western

Mit «Ransom Canyon» bringt Netflix eine neue Serie an den Start, die wage an «Yellowstone» erinnert. Doch statt rauer Ranch-Romantik erwartet die Zuschauer eine klassische Soap Opera mit zahlreichen Liebeswirren und Teenager-Dramen.
Und das, wie Kritiker betonen, ohne grosse Überraschungen.
Worum geht es in «Ransom Canyon»?
Im Mittelpunkt steht Staten Kirkland, ein texanischer Rancher, der nach dem Tod seiner Frau und seines Sohnes schwer gezeichnet ist.
Staten kämpft aber nicht nur mit seiner Trauer. Sondern auch mit seinem Schwager Davis Collins, der ihm das Land abjagen und eine Pipeline bauen lassen will.

Die einzige, die ihm wirklich zur Seite steht, ist die beste Freundin seiner verstorbenen Frau Quinn. Zwischen beiden entwickelt sich eine zarte Romanze. Doch Staten kann sich nicht zu seinen Gefühlen bekennen, wie «Serienjunkies» berichtet.
Liebeswirren statt Western-Epos
Wer sich von «Ransom Canyon» einen echten Neo-Western erhofft, wird enttäuscht. Die Serie bedient sich zwar optisch beim Western-Genre, setzt aber inhaltlich voll auf Teenie- und Young-Adult-Romantik.
Neben dem zentralen Liebesdreieck um Staten, Quinn und Davis stehen vor allem jugendliche Charaktere und ihre Beziehungskonflikte im Fokus. So kämpft die Sheriffstochter Lauren mit den Erwartungen ihres Vaters und ihren Gefühlen für den sensiblen Lucas.
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Ihr Freund Tim hat währenddessen mit Eifersucht und eigenen Problemen zu kämpfen. Auch andere Nebenfiguren wie der attraktive Vorarbeiter Yancy und die Barkeeperin Ellie sorgen für weitere Liebesgeschichten, wie «Variety» berichtet.
Das klassische Liebes-Drama bei «Ransom Canyon»
Die Handlung folgt dabei bekannten Mustern: Das klassische «Kriegt-er-sie-oder-kriegt-er-sie-nicht»-Schema wird durch zahlreiche Nebenstränge ergänzt, die selten überraschen.
Kritiker bemängeln, dass die Konflikte oft vorhersehbar und die Figuren wenig nuanciert sind. Die Serie versucht, für jede Altersgruppe ein passendes Liebespaar zu bieten.
Jedoch bleibt sie dabei oberflächlich und wiederholt altbekannte Motive aus anderen Formaten, wie «The Hollywood Reporter» betont.
Rad wurde mit Soap-Charme nicht neu erfunden
Trotz der inhaltlichen Schwächen punktet «Ransom Canyon» mit einer attraktiven Besetzung und ansprechenden Bildern. Die texanische Landschaft dient als malerische Kulisse für die zahlreichen Romanzen und Intrigen.

Die Inszenierung erinnert dabei eher an eine seichte Soap als an einen modernen Western, wie «TheWrap» hervorhebt. Die Macher setzen auf bewährte Elemente: Liebe, Verrat, Familiengeheimnisse und den Kampf um das eigene Erbe.
Für Fans von Formaten wie «Virgin River» oder «Heartland» bietet die Serie jedoch vertraute Unterhaltung.
Altbekannte Muster statt frischem Westernwind
«Ransom Canyon» bleibt trotz Western-Setting jedoch eine vorhersehbare Soap Opera, die sich auf Liebesdramen und Teenagerprobleme konzentriert. Die Serie bietet solide Unterhaltung für Fans romantischer Serien.
Sie setzt aber keine neuen Akzente im Genre. Wer also eine moderne Antwort auf «Yellowstone» sucht, wird hier nicht fündig.
Doch als leichte Kost für zwischendurch funktioniert das Format.