Jan Böhmermann sorgt mit der Enthüllung des rechten YouTubers «Clownswelt» im «ZDF Magazin Royale» für heftige Reaktionen.
Jan Böhmermann
Jan Böhmermann muss vors Berufungsgericht. - keystone

Im «ZDF Magazin Royale» hat Jan Böhmermann die Identität des Mannes enthüllt, der hinter dem rechten YouTube-Kanal «Clownswelt» steht.

Dabei nannte er nicht nur den echten Namen und Wohnort, sondern auch den beruflichen Hintergrund des 29-jährigen. Dieser war bislang anonym auf YouTube aktiv und hatte dort mehr als 400'000 Abonnenten erreicht.

Laut Böhmermann sei die Aufdeckung gerechtfertigt, weil der Kanal mit seinen Inhalten längst grossen Einfluss habe. Er könne damit keine anonyme Schutzrolle mehr beanspruchen.

Böhmermann erntet scharfe Kritik

Die Recherche dazu erfolgte gemeinsam mit der Wochenzeitung «Die Zeit».

Die Enthüllung sorgte für geteilte Meinungen: Einige feierten sie als wichtigen Schritt gegen rechte Netzwerke, andere kritisierten sie als unzulässiges Doxing – also als das vorsätzliche Veröffentlichen privater Informationen.

Findest du das Handeln von Böhmermann richtig?

Auch die AfD meldete sich mit scharfer Kritik zu Wort. Sie wirft dem Moderator vor, systemkritische Stimmen zu unterdrücken.

Konsequenzen für den YouTuber

Für den YouTuber hatte das Ganze Konsequenzen: Seine Band trennte sich öffentlich von ihm. In einem eigenen Video warf er Böhmermann vor, ihn unter Druck gesetzt zu haben und Sachverhalte falsch darzustellen.

Die Debatte darüber, wann Anonymität im Netz gerechtfertigt ist und wo sie endet, ist durch diesen Fall wieder neu entbrannt.

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