Anja Zeidler wehrt sich gegen Bodyshaming: «Zum Weinen gebracht»

«Jetzt habe ich gerade ein Video abgedreht, welches mich recht viel Mut und auch ein paar Tränchen gekostet hat»: Mit diesen Worten meldet sich Anja Zeidler (31) zum Wochenbeginn bei ihrer Instagram-Community – und das aus ernstem Grund: Immer wieder sieht sich die Influencerin mit dem Thema Bodyshaming konfrontiert.

Erst kürzlich postete die Luzernerin einen Fotovergleich von ihrer Bikinifigur aus dem Jahr 2015 und heute.

Ihre Message dahinter? Zeidler erhält – unabhängig von der Lebensphase und ihrem Gewicht – Beurteilungen und negative Kommentare zu ihrem Körper.

«Die ungefragten Bemerkungen zu deinem Körper ändern sich nie, auch wenn du zu- oder abnimmst. Die Leute haben leider immer etwas zu kritisieren», schrieb sie damals.

Inzwischen wurde der Beitrag wieder gelöscht – aufgrund vieler negativer Reaktionen, die dem Zweifach-Mami zu viel wurden.

«Ihr habt mich tatsächlich zum Weinen gebracht», gesteht die 31-Jährige jetzt in einem neuen Video. Die Influencerin gibt nicht auf, die kritischen Stimmen verstummen zu lassen. Und das, obwohl sie sich gerade in einer schwierigen Lebensphase befindet.

Zeidler kämpft gegen einen seltenen Tumor, wie sie in der Videobotschaft selbst erklärt. Sie leidet unter extremer Müdigkeit, veränderten Hormonwerten, Appetitlosigkeit sowie unter einem beschleunigten Stoffwechsel.

«Aber ihr kennt mich, ich gebe alles, um dagegen anzukämpfen», sagt die 31-Jährige und fügt hinzu: «Ich esse sehr, sehr viel sogar. Ich habe für meine Genetik ein ganz normales Körpergewicht.»

Doch ganz zufrieden ist die Luzernerin mit ihrer aktuellen Figur nicht. Sie wünscht sich ein paar Kilo mehr auf den Rippen. Deshalb habe es auch viel Mut gekostet, den Foto-Vergleich zu veröffentlichen, so Zeidler.

Dazu erklärt sie: «Ich hatte im Laufe meiner Lebenszeit verschiedenste Körperformen, und wisst ihr was? In jeder einzelnen habe ich Bodyshaming erlebt. Daraus durfte ich lernen, dass mein Wert nicht von meiner Körperform abhängt.»

Sie stellt klar: «Egal, ob ihr ein oder zwei Kilo zu viel oder zu wenig habt: Niemand verdient Bodyshaming, jeder Körper ist anders und gesund kennt keine Kleidergrösse.» Viele ihrer Follower wollten dies davor aber offenbar nicht akzeptieren.

Ihr voriger Post gegen Bodyshaming löste nämlich genau das aus: Negative Kommentare über ihren Körper. «Ich habe geglaubt, ich spinne», sagt Anja Zeidler jetzt.

Halt findet sie bei ihrem Ehemann Milan, der ihr immer wieder Mut zuspricht. Dennoch ist es ihr wichtig, sich nicht für den eigenen Körper rechtfertigen zu müssen. «Das soll niemand müssen», findet sie.

Ihr Krafttraining übt Anja Zeidler derzeit weniger intensiv aus als üblich, dazu steht sie offen: Dann sei ihr Füdli jetzt halt ein bisschen hängender. «Meine Gesundheit und nicht meine Optik steht an erster Stelle.»

Was Bodyshaming auslösen kann, macht die 31-Jährige mit ihrer nächsten Offenbarung deutlich: Sie dachte nach den jüngsten Negativkommentaren sogar darüber nach, sich wieder einer Brust-OP zu unterziehen.

Doch diesen Gedanken hat sie jetzt wieder verworfen: «Es wäre so gegen die Anja-Zeidler-Message, dass ich mich operieren muss, um ein perfektes Ideal zu verkörpern.»

Stattdessen fordert die zweifache Mutter mehr reale Inhalte auf Social Media: «Es braucht einfach mehr Leute, die echt sind, die echte Storys erzählen.»