Weil es zu wenig Lokführer gibt, setzen die SBB mindestens bis zum Fahrplanwechsel mehrere S-Bahn-Kurse aus. Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) reagiert verärgert und ist besorgt über die Ausdünnung des Angebots. Leidtragende seien in erster Linie die Fahrgäste.
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Der ZVV setzt beim Billetverkauf auf digitale Alternativen. (Symbolbild) - Keystone

Der ZVV verlangt von den SBB, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, wie er am Mittwoch mitteilte. Es sei äusserst bedauerlich und ein trauriges Novum in der Geschichte der Zürcher S-Bahn, dass die SBB nicht imstande seien, die bestellten S-Bahn-Leistungen zu liefern.

Wegen Fehlern in der Personalplanung hat die SBB zu wenig Lokführerinnen und Lokführer. Ausserdem hat sich durch die Coronakrise die Ausbildungszeit verlängert, was die Personalsituation zusätzlich verschärft. Die SBB lässt daher in den Hauptverkehrszeiten etliche S-Bahn-Kurse und ganze S-Bahn-Linien ausfallen.

Für die Fahrgäste stehen damit weniger Verbindungen und weniger Platz zur Verfügung. Ausserdem können nicht mehr überall funktionierende Reiseketten gewährleistet werden. Mit Blick auf die Fahrgastzahlen sei dies besorgniserregend, schreibt der ZVV.

Die Auslastung steige seit Ende der Sommerferien wieder merklich an und im Herbst und Winter seien wetterbedingt am meisten Passagiere mit dem öV unterwegs. Für ganze S-Bahn-Linien könnten keine sinnvollen und attraktiven Ersatzdienste mit Bussen angeboten werden.

Betroffen sind die meisten Kurse der S20 am rechten Seeufer, die S21 im Furttal am Nachmittag, zwei Kurse der S23 zwischen Zürich und Winterthur sowie die S42 als Direktverbindung vom Aargauer Freiamt nach Zürich. Ab dem 6. September dünnen die SBB das Angebot weiter aus. So wird die S21 im Furttal neu komplett eingestellt. Die Regelung soll bis zum Fahrplanwechsel im Dezember gelten.

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