Die Stadt Zürich wagt einen zweiten Versuch für «mediterrane Nächte»: Damit es nicht wieder zu einem endlosen Rechtsstreit kommt, sieht der Versuch gemäss Stadtrat in diesem Sommer «etwas helvetischer» aus. Er hofft, dass nun auch die Kritiker damit leben können.
Opernhaus Zürich
Bei der Oper «Don Giovanni» im Zürcher Opernhaus (Bild) kamen der jungen Frau Erinnerungen zurück. (Archivbild) - Keystone

Der erste Versuch im Corona-Jahr 2020 wurde gestoppt, bevor er losgehen konnte. Der Rechtsstreit mit Anwohnerinnen und Anwohnern, die um ihren Schlaf fürchteten, zog sich so lange hin, bis der Sommer 2020 sowieso vorbei war.

Nun wagt der Stadtrat trotzdem eine Neuauflage: Gastrobetriebe mit Gartenwirtschaft sollen an sechs Wochenenden der Sommerferien bis 2 Uhr morgens offen haben dürfen, nicht nur bis Mitternacht wie sonst.

Damit die Anwohnenden nicht erneut auf die Barrikaden gehen, kommt ihnen der Stadtrat aber etwas entgegen. Die «mediterranen Nächte» würden so vielleicht «etwas helvetischer ausfallen», schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung vom Dienstag. Dafür könnten vielleicht auch die Kritikerinnen und Kritiker dahinterstehen.

«Helvetisch» bedeutet konkret, dass nur bestehende Gartenbeizen mitmachen dürfen. Es soll also keine Pop-up-Restaurants geben. Gastro Zürich wird zudem eine Hotline für Anwohnerinnen und Anwohner betreiben und Security-Teams finanzieren. Diese sollen sich um Lärmklagen kümmern. Lautsprecher sind ausserdem verboten.

In einigen empfindlichen Quartieren und in Innenhöfen wird es keine «mediterranen Nächte» geben. Die Stadtpolizei wird den Versuch begleiten und regelmässig Lärmmessungen machen.

Ende Sommer wird der Versuch ausgewertet und entschieden, ob er erneut stattfindet. Bis Mitte April können sich Gastrobetriebe nun für die «helvetisch-mediterranen Nächte» bei der Stadt anmelden.

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