Der Zoo Zürich hat am Dienstag einen neuen Nashornbullen empfangen. Aktuell befindet sich Kimba noch in Quarantäne.
Geschafft! Kimba in der Quarantänebox am Fressen - Zoo Zürich, Sandro Schönbächler

Am Dienstagabend, 3. August 2021, ist im Zoo Zürich ein neues Breitmaulnashorn eingetroffen. Der Bulle Kimba reiste in einer Transportkiste per Lastwagen aus dem Zoo Schwerin in Deutschland an. In Zürich befindet er sich nun zunächst in Quarantäne. Dies ist für alle Tiere so üblich, die neu in den Zoo kommen.

«Kimba hat die Reise gut überstanden. Er war gestern Abend ruhig und entspannt und interessierte sich vor allem für sein Futter», sagt Zoodirektor Severin Dressen. «Kimba hat nun Zeit, sich in Ruhe an sein neues Umfeld und die neuen Tierpflegerinnen und Tierpfleger zu gewöhnen».

Lange Reise für das Nashorn

Kimba ist ein Südliches Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum simum). Er kam am 4. Dezember 2008 im Knowsley Safari Park in England zur Welt. Von England zog er 2011 nach Frankreich in den Zoo de Lille. 2016 reiste er von dort weiter nach Schwerin.

Im Zoo Zürich ist Kimbas neues Zuhause die Lewa Savanne. Der rund 2,5 Tonnen schwere Bulle verbringt hier zunächst mindestens zehn Tage in Quarantäne. Entsprechend ist er für die Zoogäste vorderhand noch nicht sichtbar.

Kimba soll im Zoo für Nachwuchs sorgen

Nach Aufhebung der Quarantäne lernt Kimba schrittweise die verschiedenen Bereiche seines neuen Zuhauses und schliesslich auch die anderen Nashörner Tanda, Teshi, Talatini und Ushindi kennen. Mittelfristig ist es das Ziel, dass Kimba im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP für Nachwuchs sorgt.

Ob und wie schnell dies klappt, ist schwierig vorherzusagen, da Kimba bisher noch nie Vater geworden ist. «In Schwerin hat es bei Kimba leider nicht geklappt mit Nachwuchs. Wir hoffen nun, dass sich der Bulle in unserer Lewa Savanne wohlfühlt und ihn die gute Luft am Zürichberg zur Fortpflanzung animiert», sagt Zoodirektor Dressen.

In der Natur bedroht

Das Breitmaulnashorn ist eine von fünf Nashornarten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Menschen es beinahe ausgerottet. Während die nördliche Unterart des Breitmaulnashorns in der Natur als ausgestorben gilt, konnten sich die Bestände des Südlichen Breitmaulnashorns dank strikter Schutzmassnahmen wieder etwas erholen. Nach wie vor ist die Art aber potenziell gefährdet und die Bestände nehmen erneut ab.

Grösste Bedrohung ist die illegale Jagd auf die Tiere, deren Horn auf dem Schwarzmarkt insbesondere im asiatischen Raum zu horrenden Preisen gehandelt wird. Hinzu kommen Dürreperioden und andere klimatisch bedingte Veränderungen in ihrem natürlichen Lebensraum, die den Nashörnern das Leben schwer machen.

Seit über zwanzig Jahren vor Ort engagiert

Der Zoo Zürich engagiert sich seit 1998 in Kenia für den Schutz wildlebender Nashörner. Naturschutzpartner vor Ort ist das Lewa Wildlife Conservancy.

Das Reservat zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und beheimatet neben Spitz- und Breitmaulnashörnern auch andere bedrohte Arten wie etwa Elefanten und Grevyzebras.

Zu deren Schutz setzen der Zoo Zürich und das Lewa Wildlife Conservancy auf gut ausgebildetes Personal, Partnerschaften in der Region und die Unterstützung der Lokalbevölkerung.

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