Linke in Zürich will Weg zur Klimaneutralität beschleunigen

Lokale Gewerbebetriebe sollen bei einem Umstieg zu E-Bikes einen Bonus ausbezahlt bekommen. Für die Linken wäre das ein nächster Schritt zur Klimaneutralität.

Just Eat Takeaway — Viele Essens-Lieferservice benutzen bereits E-Bikes. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

Zürcher Gewerbebetriebe sollen künftig auf klimaverträgliche Fahrzeuge umsteigen.
Die Geschäfte würden für den Umstieg einen Bonus erhalten.
Das soll den Weg zur Klimaneutralität beschleunigen, finden die Linken.
Die Bürgerlichen stehen dem Postulat des Gemeinderats Zürich kritisch gegenüber.

Transporte sollen in der Stadt Zürich nicht mehr mit fossil betriebenen Lieferwagen durchgeführt werden, sondern mit E-Cargo-Bikes: Der Gemeinderat will lokalen Gewerbebetrieben einen Bonus auszahlen, wenn sie auf klimaverträgliche Fahrzeuge umsteigen.

Der Gemeinderat überwies am Mittwochabend, 12. April 2023, ein entsprechendes Postulat mit 84 zu 32 Stimmen an den Stadtrat. Dieser muss nun prüfen, wie und in welcher Höhe das Gewerbe unterstützt werden kann.

SP: Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität

Das Postulat stammte von der SP. Es wurde auch von AL, Grünen, GLP und Mitte/EVP unterstützt. Die Stadt Zürich habe sich für 2040 das Ziel von «Netto Null» gesetzt, hielt Islam Alijaj (SP) fest.

Macht Ihnen der Klimawandel Sorgen?

Sie soll deshalb wie andere Länder und Städte jene Unternehmen finanziell unterstützen, die den Weg zur Klimaneutralität beschleunigen wollen. So könnte die Innenstadt autofrei werden, es liessen sich auch Lärm und Abgase reduzieren, sagte Alijaj.

Grössere Mengen können per Bike nicht transportiert werden

Einzig auf der ganz bürgerlichen Seite stiess das Anliegen auf Unverständnis. «Einen solchen Bonus gibt es ja bereits», sagte etwa Martina Zürcher (FDP). Bei einem Umstieg spare man heute schon Geld – bei der kantonalen Verkehrsabgabe.

Zudem könnten Handwerker, die «kistenweise Material und Werkzeuge» transportieren müssten, gar nicht auf E-Bikes umsteigen, ergänzte Walter Anken (SVP). «Mit der Realität hat dieses Postulat nichts zu tun.»